Angesichts der angespannten Situation in Kinderkliniken und vermehrten Virusinfektionen bei Säuglingen will die Charité Berlin ein Netzwerk für Kindermedizin einrichten.
Vergleichbar sei das Vorgehen mit der Hochphase der Corona-Pandemie: Hier habe die Charité berlinweit die Belegung der Intensivbetten gesteuert und die schwersten Fälle versorgt. Das jetzige Vorgehen werde durch die Senatsverwaltung für Gesundheit unterstützt.
Die Charité sei derzeit, wie auch andere Kinderkliniken in Berlin, deutlich belastet. Die Zahl der kranken Säuglinge steige. „Unsere Stationen, einschließlich der Intensivstation, sind seit mehreren Wochen stark belegt“, teilte die Klinik mit. Immer häufiger müssten planbare Behandlungen und Operationen abgesagt werden. „Auch wir müssen aus unserer Notaufnahme Kinder in andere Kliniken in Berlin und Brandenburg verlegen, was sich aufgrund der allgemein angespannten Situation jedoch oftmals schwierig gestaltet.“
Die Kliniken sind momentan vor allem durch die hohe Zahl von Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) belastet. In den kommenden Wochen sei mit weiter steigenden Zahlen zu rechnen, hatte es im Corona-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vergangene Woche geheißen.
An RSV kann man in jedem Alter erkranken, aber vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern ist der Erreger bedeutsam. Er kann eine einfache Atemwegsinfektion hervorrufen, aber auch schwere Verläufe bis hin zum Tod sind möglich. Zu Risikopatienten zählt das RKI zum Beispiel Frühgeborene und Kinder mit Lungen-Vorerkrankungen, aber auch generell Menschen mit Immunschwäche oder unterdrücktem Immunsystem.
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