Ukraine

Charité-Chef will Timoschenko helfen

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Deutsche Ärzte ringen weiter um eine Therapie für die ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko außerhalb des Straflagers. Der Chef der Berliner Charité, Professor Dr. Karl Max Einhäupl, und der Leiter der Orthopädie des Universitätsklinikums, Professor Dr. Norbert Haas, sind einer Charité-Sprecherin zufolge am Wochenende von einem Besuch in der Ukraine zurück gekehrt. Die Ärzte hatten in der ukrainischen Stadt Charkow, wo die Oppositionsführerin inhaftiert ist, die Therapiemöglichkeiten im Krankenhaus begutachtet.

Die Bundesregierung verhandelt mit der Ukraine über eine Verlegung der wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilten Timoschenko in das Universitätsklinikum Charité. Die 51-Jährige leidet nach Angaben ihrer Familie an einem Bandscheibenvorfall. Timoschenkos Tochter Jewgenija sagte, sie hoffe auf eine medizinische Behandlung ihrer Mutter in Deutschland. Diese sei in einem schwierigen und schlechten Gesundheitszustand. Dennoch werde ein weiteres Verfahren gegen ihre Mutter vorbereitet. Dort, wo sie inhaftiert sei, erhalte sie keine medizinische Hilfe.

Der Besuch Einhäupls ging auf eine Vereinbarung mit den Behörden in der Ukraine zurück, die die Berliner Spezialisten erneut eingeladen hatten. Sie hatten Timoschenko im Februar im Straflager untersucht. Sie sollen entscheiden, ob das Krankenhaus in Charkow für die Behandlung von Timoschenko geeignet ist, wie die Charité-Sprecherin sagte. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax lässt Timoschenkos Zustand aus medizinischer Sicht keine Teilnahme an einem neuen Gerichtsverfahren zu.

Die Ukraine will die Ikone der prodemokratischen Orangenen Revolution von 2004 in Charkow behandeln und hat Medienberichten zufolge bereits Gitterstäbe vor einem Zimmer in der Eisenbahnerklinik anbringen lassen. Timoschenko wirft ihrem Erzrivalen, dem Präsidenten Viktor Janukowitsch, vor, sie politisch kaltstellen zu wollen.

 

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