Gaststätte macht Platz

Center sucht Apotheker

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Berlin -

In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause stimmte der Planungsverband „Alte Ziegelei“ im bayerischen Uttenreuth einer Nutzungsänderung für das entstehende Nahversorgungszentrum im Ortsteil Spardorf zu. Damit machten die Mitglieder den Weg frei für eine Apotheke. Nachdem sie vor zwei Jahren aus den Bebauungsplänen gestrichen wurde, sollen in der „Alten Ziegelei“ nun doch Medikamente verkauft werden. Die ursprünglich größer geplante Gaststätte muss dafür schrumpfen.

Die Vorsitzende des Planungsverbandes „Alte Ziegelei“ und 1. Bürgermeisterin von Spardorf, Birgit Herbst, verkündete in der letzten Sitzung vor der Sommerpause plötzlich, dass auf dem Gelände des aufstrebenden Gewerbeareals nun doch eine Apotheke entstehen kann. Doch dafür mussten die Mitglieder einer Änderung der Bebauungspläne zustimmen. Diese sahen nämlich an der gleichen Stelle, wo jetzt die Apotheke entstehen soll, eine Gaststätte vor.

Sie darf zwar bleiben, soll aber verkleinert auf rund 60 Quadratmeter werden, erklärt stellvertretender Vorsitzender des Planungsverbandes und 1. Bürgermeister von Buckendorf, Georg Förster. Er bezeichnet die überraschende Entwicklung in Sachen Apotheke als „wahren Glücksgriff“ und „logisch“. Denn geplant ist, dass sich auf dem Gelände nicht nur einige Einkaufsläden wie Rewe und ein Müller-Markt entstehen sollen, sondern auch acht bis zwölf Ärzte ihre Praxen aufmachen. Mit einer Apotheke würde eine Versorgungslücke geschlossen, damit die Patienten an Ort und Stelle dann auch mit Medikamenten versorgt würden. Die anderen Apotheken aus der Umgebung, etwa in Uttenreuth, Sieglitzhof und Buckenhof würden von der neuen Apotheke nicht tangiert, meint Förster.

Eigentlich wurde die Apotheke bereits in 2015 aus dem Bebauungsplan gestrichen. Damals hatten die Stadt Erlangen, der Planungsverband „Industrieregion Nürnberg“ und auch die Regierung von Mittelfranken in ihren Stellungnahmen die sehr großen Verkaufsflächen bemängelt. In der ursprünglichen Planung sollte Rewe eine Fläche von 1500 qm, Lidl 1200 qm, der Drogeriemarkt 780 qm und die Apotheke 280 qm bekommen. Das sei nach dem bayerischen Landesentwicklungsprogramm jedoch zu viel Verkaufsfläche für einen Siedlungsschwerpunkt, kritisierten sie. Investor Andreas Gumbmann entschied sich daraufhin, auf die Apotheke zu verzichten.

Im Mai 2017 starteten die Bauarbeiten auf dem Areal. In diesem ersten Bauabschnitt entstanden die beiden Supermarktfilialen Rewe und Lidl sowie die Markthalle mit dem Müller-Markt, einer Fitness- und Reha-Etage und Arztpraxen. Aktuell sei geplant, dass die Supermärkte Rewe und Lidl fast zeitgleich im Oktober 2018 eröffnen, berichtet Gumbmann. Der Müller-Drogeriemarkt soll noch vor Weihnachten folgen.

Im Frühjahr 2019 sollen erste Mediziner ihre neuen Praxisräume beziehen. Dann soll auch die Apotheke ihre Türen öffnen. Auf 140 qm sollen dann Medikamente über den HV-Tisch gehen. Nachdem der Planungsverband einstimmig für die Apotheke stimmte, braucht Gumbmann die Genehmigung der beteiligten Gemeindeversammlungen, um das Vorhaben umzusetzen.

Der Investor rechnet jedoch fest mit der Zustimmung der Gremien. „Da der Planungsausschuss sich aus den Mitgliedern der Gemeindeversammlungen zusammensetzt und diese einstimmig für die Apotheke gestimmt haben, sollte auch die Entscheidungen in den Gemeinden positiv ausfallen“, sagt er. Derzeit sichte man einerseits die Bewerbungen von Apothekern. Andererseits nimmt Gumbmann auf der Suche nach dem geeigneten Mieter selbst die Apothekeninhaber der Region unter der Lupe. Das Interesse sei groß.

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