Hohe Mieten und wenig Laufkundschaft

Center-Apotheke: „Ab sofort geschlossen“

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Berlin -

Einkaufscenter gibt es in fast jeder mittelgroßen Stadt. Kund:innen schätzen die vielen Einkaufsmöglichkeiten auf vergleichsweise kleinem Raum. Doch Corona hat vielen Standorten zugesetzt, immer mehr Apotheken in solchen Centern haben mit den hohen Mieten und schwindender Kundschaft zu kämpfen.

Die Apotheke im Stern-Center in Potsdam von Ina Meiners ist Ende August geschlossen – vorübergehend bis zum 30. September, wie es in einem Aushang an der Eingangstür heißt. Laut einer Angestellten wird die Apotheke aber wohl gar nicht mehr öffnen. Auf einem weiteren Schild werden Kund:innen aufgefordert, sich bei offenen Aufträgen per Mail zu melden oder einen Zettel unter der Tür hindurch zu schieben.

Ungünstiger Standort

Die Schließung habe wirtschaftliche Gründe, heißt es aus dem Umfeld der Apotheke. Denn im Center und in der unmittelbaren Umgebung fehle ein großes Lebensmittelgeschäft. Die Kundschaft bleibe dadurch aus. Nachdem die Corona-Pandemie in finanzieller Sicht deutliche Spuren hinterlassen habe, sei zuletzt die hohe Miete nicht mehr zu stemmen gewesen.

Laut Auskunft des Centermanagments gibt es aktuell keinen Nachfolger für die Apotheke. Die Frage, wann und ob die Offizin ihre Türen wieder öffnet, konnte nicht beantwortet werden.

Apothekerkammer hält sich bedeckt

Bei der Landesapothekerkammer Brandenburg wies man auf Nachfrage nur allgemein auf die Möglichkeit hin, sich zeitweise von der Pflicht zur Dienstbereitschaft befreien zu lassen. Laut Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) bedürfe es eines berechtigten Grundes, wie zum Beispiel Krankheit, Todesfälle oder Bauarbeiten in der Apotheke. Eine endgültige Schließung der Apotheke war der Kammer zum Zeitpunkt der Anfrage nicht bekannt. Zudem wurde auf eine ausreichende Anzahl von Apotheken im Umfeld des Centers und in Potsdam hingewiesen, so dass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet sei.

Leere auch im Park Center

Ein ähnliches Bild zeichnet sich im Park Center im Berliner Stadtteil Treptow. Einst herrschte in dem Shopping-Center reger Betrieb. Doch mittlerweile sieht es anders aus: Der Blumenladen, McDonalds und vor allem der Real inklusive Obststand haben sich schon länger verabschiedet. Die Hoffnung, dass ein Eisladen zwischen Apotheke und dem Optiker nach Renovierung wieder eröffnet, löste sich in Luft auf. Einen Inhaber vom griechischen Spezialitäten-Imbiss traf es ebenfalls bitter, nach einer kostenintensiven Renovierung und dem Auszug von Real musste auch er sein Geschäft aufgeben. Die Grüne Apotheke im Park Center hält noch die Stellung, trotz vieler Spekulationen über Umbau und Neustrukturierung des Centers.

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