CC-Pharma: Ex-Mitarbeiter vor Gericht Laura Schulz, 11.09.2024 13:51 Uhr
Heute startete vor dem Landgericht Trier der Prozess gegen ehemalige Mitarbeiter:innen des Reimporteurs CC Pharma. Bereits 2009 wurden hier illegale Machenschaften vermutet. Die sieben Angeklagten stehen nun bis voraussichtlich Mai unter anderem wegen Betrugs vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Trier legt ihnen zur Last, sich 2009 für illegale Geschäfte zusammengetan zu haben.
Dabei sollen sie dank ihrer Arbeit beim Reimporteur Geld mit dem Verkauf von in Deutschland nicht vertriebsfähigen Arzneimitteln gemacht haben. Von den Geschäften habe auch CC Pharma profitiert, letztlich hätten sie „jedoch sich selbst eine fortlaufende Einnahmequelle von einigem Gewicht“ verschafft, so die Anklage.
Die Arzneimittel waren für Märkte außerhalb der Europäischen Union (EU) bestimmt und dorthin geliefert worden, die Angeklagten hätten über ihren Arbeitgeber aber einen Reimport in die EU veranlasst. Ein weiterer Angeklagter habe hier Beihilfe geleistet.
Durch die Geschäfte der ehemaligen Mitarbeitenden habe auch CC Pharma „einen Betrag von mehreren Millionen Euro erlangt“, so die Staatsanwaltschaft. Sie und das Bundeskriminalamt ermitteln seit 2009 gegen den damaligen Geschäftsführer und Gesellschafter des Reimporteurs aus der Eifel, Norbert Klein, und dessen Angestellte. 2010 wurden die Geschäftsräume des unter anderem auf Zytostatika spezialisierten Unternehmens in Densborn durchsucht, genauso wie möglicherweise ebenfalls involvierte Firmen und auch private Objekte auf Zypern.
Seinerzeit hatten es die Ermittler auf Zytostatika und HIV-Präparate aus Nicht-EU-Ländern abgesehen, die die Beschuldigten nach Deutschland illegal eingeführt und an Apotheken und Patient:innen verkauft haben sollen. Die Zytostatika seien dabei eigentlich für den türkischen Markt bestimmt gewesen, die HIV-Arzneimittel für den südafrikanischen, hieß es seinerzeit. Aufgefallen war das Ganze beim norwegischen Zoll. Kriminelle Machenschaften wies das Unternehmen damals direkt von sich.