Infektionskrankheiten

Caritas: Aids-Kranke ausgegrenzt

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Die steigende Zahl von Drogenabhängigen in Osteuropa beschleunigt nach Einschätzung des Hilfswerks Caritas international die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit Aids. In den vergangenen 15 Jahren sei die Zahl der HIV-Infizierten in Osteuropa laut Schätzungen von wenigen Tausend auf 1,5 Millionen gestiegen, teilte ein Sprecher mit.

Statt die Drogenabhängigen aufzuklären und mit sterilen Spritzen zu versorgen, würden sie ausgegrenzt. Diese Politik müssten die Staaten ändern, forderte die Caritas im Vorfeld der europäischen HIV-Konferenz in Tallinn.

In Russland sind nach Schätzungen zwischen 1,5 und 4 Millionen Menschen drogenabhängig. Von ihnen sei in großen Städten mehr als ein Drittel HIV-positiv. Vom Staat würden sie meist schikaniert und kriminalisiert. Aufklärungsprogramme und Projekte mit Ersatzstoffen wie Methadon gebe es nicht, so die Caritas. Dies verhindere in vielen osteuropäischen Ländern nach wie vor einen gezielten Kampf gegen Aids.

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