Uganda

Carbimazol gegen „Kopfnicksyndrom“

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Im ostafrikanischen Uganda breitet sich die unter dem Namen „Kopfnicksyndrom“ bekannt gewordene mysteriöse Krankheit weiter aus. Mehr als 3000 Kinder und Jugendliche sind betroffen, mehr als 100 Patienten sollen lokalen Medienberichten zufolge an der Krankheit gestorben sein. Noch immer ist der Auslöser unklar; Mangelernährung gilt als eine mögliche Ursache des Syndroms, das erstmals in den 1960er Jahren in Tansania beobachtet wurde.

Durch die Verabreichung gesunder Zusatznahrung können die Symptome offenbar in bestimmten Fällen unter Kontrolle gebracht werden. Zudem verteilt das Gesundheitsministerium das Thyreostatikum Carbimazol, das ebenfalls zur Linderung beiträgt. Ansteckend soll die Krankheit nicht sein.

Die ugandischen Behörden wollen zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) versuchen, die weitere Ausbreitung des Leidens zu verhindern. Ein Expertenteam der Regierung war in der vergangenen Woche in die betroffenen Gebiete im Norden des Landes entsandt worden. Es konnte aber trotz eingehender Untersuchungen nicht klären, wodurch das Epilepsie-ähnliche Syndrom ausgelöst wird.

Zu den Symptomen gehören neben heftigem und unkontrolliertem Kopfnicken auch das Zittern der Hände, Schwächegefühl und geistige Unterentwicklung. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren.

„Wir bilden Sozialarbeiter aus und verteilen Medikamente, um die Symptome zu lindern“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. „Die Regierung stellt gerade einen Plan zusammen, der nicht nur weitere Forschung, sondern auch die Behandlung der Kranken und Präventionsmöglichkeiten – wie etwa die Zufuhr von Nährstoffen – beinhaltet.“

 

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