Bundeskriminalamt

Cannabis made in Germany

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Der Rauschgifthandel und -schmuggel stellt weiter das Hauptaktivitätsfeld der organisierten Kriminalität dar. Dies teilte das Bundeskriminalamt (BKA) bei der Vorstellung des Bundeslageberichts „Organisierte Kriminalität 2007“ am Mittwoch in Berlin mit. Bei Cannabis entwickelt sich Deutschland neben seiner Rolle als Transit- und Bestimmungsland zum Teil auch zum Produzenten: 2007 wurden in der Bundesrepublik 83 Outdoor- und 347 Cannabis-Indoor-Plantagen entdeckt. Zum Teil handele es sich dabei um Anlagen zu professionellen Zwecken.

Insgesamt wurden laut BKA 135.000 Cannabis-Pflanzen sichergestellt, davon rund 81.000 in Indoor-Plantagen. Sie ermöglichen nach Angaben des BKA durch spezielle Pflanzenzüchtungen und den Einsatz von Beleuchtungsanlagen sehr viel höhere Produktionsmengen. Zudem liege der THC-Gehalt mit durchschnittlich 12 Prozent deutlich höher als bei herkömmlich im Freien gezüchteten Pflanzen.

Bei den harten Drogen spielt nach wie vor der Import die größte Rolle: Mit über 8.200 Tonnen Opium sei Afghanistan nach wie vor der weltweit größte Produzent. Schmuggelrouten verlaufen dem BKA zufolge über die Türkei und den Balkan nach Westeuropa. Auch bei der Kokainzufuhr nach Europa zeichne sich keine Entspannung der Lage ab: In Kolumbien sei die Anbaufläche trotz intensiver Vernichtungsmaßnahmen um 27 Prozent auf nunmehr 99.000 Hektar gestiegen. Das Produktionsvolumen an Kokain in den Andenstaaten wurde für das Jahr 2007 auf 600 Tonnen geschätzt. Die Zahl der Drogentoten ist im ersten Halbjahr 2008 um 20 Prozent gestiegen.

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