Die Beauty-Redaktion der Burda-Zeitschrift Bunte geht dem Mysterium Silberpuder auf den Grund. Derzeit erlebt das Metallpuder einen neuen Hype im Kosmetikbereich. Um eine einwandfreie Qualität und nur Partikel in Mikrogröße zu erhalten, verweist die Illustrierte auf den Kauf in der Apotheke des Vertrauens.
„Ob als Maske, loses Puder oder Zusatz in einer Tagescreme: Silberpuder ist der neueste Trend in Kosmetikprodukten und macht der guten alten Aktivkohle den Rang streitig“, heißt es in einem Beitrag. Das Puder soll demnach zu einem schönen Teint verhelfen und Unreinheiten bekämpfen. Doch sind die Wirkungen wirklich so vielversprechend? Die Bunte will ihre Leser aufklären.
Dafür werden zunächst Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten erläutert. „Silberpuder ist nichts anderes als reines Silber.“ Es werde unter anderem zur Desinfektion von Schnittwunden oder bei der Wundheilung verwendet. Die Wirkung des Metalls wird vereinfacht erklärt: Silber reagiere grundsätzlich auf Proteine in Bakterien. Durch diese Reaktion werde der Stoffwechsel gestört, was eine Vermehrung der Bakterien verhindere. Die Ionen verblieben auf der Hautoberfläche. Sie werden dort nicht resorbiert und bilden einen Film. Dieser zerstört die Zellstruktur der Bakterien.
Durch die antibakterielle Wirkung der Silber-Ionen werde die Haut desinfiziert und Unreinheiten könnten abschwellen. Dazu wird empfohlen, einfach ein wenig Silberpuder auf den Pickel zu geben. Dies hemme die Ausbreitung von Bakterien und helfe, aktiv den Pickel zu bekämpfen. Dass Silberpuder einen Einfluss auf den Teint besitzt, sieht die Bunte jedoch kritisch: „Neben der antibakteriellen Wirkung tut Silber eigentlich nichts für die Haut, was den Teint verbessern oder die Poren verkleinern könnte.“
Im Bericht kommt ein Apotheker zu Wort, der in seinem Online-Shop eine eigene Kosmetiklinie zum Verkauf anbietet. Er weist auf das Risiko der Verwendung von Nanopartikeln hin: Die Partikel seien so klein, dass diese durch die Haut in den Organismus eindringen könnten. Daher solle darauf geachtet werden, dass nur Produkte mit Mikrosilber verwendet werden. Nanopartikel sollen zwar aufgrund der größeren Oberfläche noch besser wirken, jedoch stehen sie im Verdacht, resorbiert zu werden. Im Körper könnten sie die Zellen und andere Proteinstrukturen schädigen und noch nicht absehbare Folgeschäden verursachen. Um zu gewährleisten, dass nur Mikroteilchen verwendet werden, rät die Bunte zum Kauf des Pulvers in der Apotheke. Bei der Verwendung von Pflegeprodukten wie Körperölen oder Seren sollen Verbraucher sich am besten an die Hersteller wenden, um Informationen zur Teilchengröße des Silberpuders zu erhalten.
Nicht nur im Kosmetikbereich wird Silberpulver verwendet. In der Apotheke finden sich zahlreiche silberhaltige Produkte: Spray, Pflaster und Cremes kommen in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz. Sportler verwenden Silbersprays gerne vor und nach einer Trainingseinheit, um übermäßige Schweißbildung in den Schuhen und die damit verbundene Bakterien- und Geruchsbildung zu vermeiden. Pflaster und Wundauflagen mit Silber-Ionen sollen Infektionen verhindern, indem sie die Keimzahl auf der Haut reduzieren. Die antiseptische Wirkung kann vor allem nach chirurgischen Eingriffen sinnvoll sein.
Für Neurodermitiker und Diabetiker gibt es spezielle Mikrosilber-Cremes: Diese enthalten kleine Silberpartikel, die durch die Keimreduzierung auf der Haut den Juckreiz-Kreislauf unterbrechen und so Infektionen durch Kratzen vermeiden sollen. Schubfreie Zeiten sollen dadurch verlängert werden. Bei Diabetikern, die oft unter Neuropathien leiden und Entzündungen zum Beispiel an den Füßen erst spät bemerken, sollen Mikrosilber-Cremes helfen, diese und die damit verbundenen Folgeschäden zu verhindern.
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