Nichtraucherschutz

Bundesweites Rauchverbot? dpa, 05.07.2010 13:57 Uhr

München - 

Die Bayern haben entschieden: Rauchen in Gaststätten ist im Freistaat künftig tabu. Jetzt kommen die anderen Bundesländer und der Bund unter Druck. Nach dem Volksentscheid gibt es Forderungen nach einem bundesweiten Rauchverbot.

So hat sich Mecklenburg-Vorpommern für einheitliche Regelungen ausgesprochen: Der jetzige Flickenteppich sei alles andere als zeitgemäß und entspreche nicht den gesundheitspolitischen Erfordernissen, so Sozialstaatssekretär Nikolaus Voss (SPD). Auch das Aktionsbündnis Nichtraucherschutz und die Nichtraucher-Initiative Deutschland (NID) wollen ein ausnahmsloses Rauchverbot in der Gastronomie für ganz Deutschland. Die Bundespolitik könne den Nichtraucherschutz sehr einfach über den Arbeitsschutz regeln, sagte ein Sprecher des Aktionsbündnis Nichtraucherschutz.

Mit dem Volksentscheid vom Sonntag führt Bayern als erstes Bundesland ein striktes Rauchverbot in der Gastronomie ein. 61 Prozent der Wähler stimmten dafür, das Qualmen in Gaststätten, Kneipen und Bierzelten ausnahmslos zu verbieten. Das Gesetz tritt im August in Kraft. Die Wahlbeteiligung lag bei 37,7 Prozent. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zeigte sich nach dem Bürgervotum „hochzufrieden“. Das Thema sei nach fünf Jahren Hin und Her „sauber befriedet“ worden, sagte Seehofer der Süddeutschen Zeitung.