Infektionskrankheiten

Ebola: Kein Risiko für Deutschland dpa, 06.04.2014 16:22 Uhr

Berlin - 

Trotz der Ausweitung der Ebola-Epidemie in Westafrika rechnen deutsche

Virologen nicht damit, dass die Seuche nach Deutschland eingeschleppt

wird. „In Deutschland muss weiterhin niemand Angst vor Ebola haben“,

sagte der Virologe Dr. Roman Wölfel vom Institut für Mikrobiologie der

Bundeswehr in München der „Welt“. „Es gibt zumindest derzeit überhaupt

keinen Anlass für die Befürchtung, dass sich das Virus in der westlichen

Welt ausbreiten könnte.“

Selbst für den Fall, dass ein Erkrankter erst im Flugzeug auffällig würde, gebe es in den USA, Kanada und Europa Isolierstationen, in die ein solcher Patient sofort verlegt würde, sagte der Mediziner weiter. Zudem seien die Infizierten sehr schnell sehr krank und damit auch nicht reisefähig, was ebenfalls gegen eine weite Verbreitung des Virus spreche: „Gerade, weil Ebola so tödlich ist, breitet es sich nicht so schnell aus.“

Begonnen hatte der jüngste Ausbruch in Guinea, wo seit Februar mehr als 80 Menschen starben. Von dort breitete sich das Virus in das benachbarte Liberia und möglicherweise auch in andere Nachbarländer aus.

Die Bundeswehr hatte Ende März zwei Wissenschaftler nach Westafrika entsandt, um mit Hilfe eines mobilen Labors die Diagnostik vor Ort zu unterstützen und Blutproben von Erkrankten und Verdachtsfällen zügig auf Ebola zu testen. Das Team aus Deutschland suche in Guinea aktiv nach weiteren Erkrankungsfällen, sagte Wölfel. „Letztlich lässt sich das Ausmaß des aktuellen Ebola-Ausbruchs im Vergleich zu früheren Ausbrüchen derzeit noch nicht abschätzen.“