Atommülllager

Bundesamt: Keine Gefahr durch Asse dpa, 26.11.2010 12:31 Uhr

Berlin - 

Trotz des Anstiegs von Blutkrebs im Umfeld des Atommülllagers Asse bei Wolfenbüttel ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nicht der Meinung, dass aktuell Gefahren von dem maroden Atommülllager ausgehen. Das zeigten Überwachungsmessungen über und unter Tage, erklärte das BfS. Umfangreiche Boden- und Ackerfrüchteproben aus der Umgebung hätten zudem ergeben, dass keine Kontaminationen durch radioaktive Stoffe aus der Asse zu befürchten seien.

Das BfS, das seit 2009 für das Lager bei Wolfenbüttel zuständig ist, will sich an der Ursachenforschung beteiligen. Auch die niedersächsische Landesregierung will der massiven Häufung von Blutkrebsfällen rund um das Atommülllager so rasch wie möglich auf den Grund gehen. Gesundheitsministerin Aygül Özkan (CDU) dringe auf eine „zügige, transparente Aufklärung“ mit Hilfe des betroffenen Landkreises Wolfenbüttel, sagte ein Sprecher. Aus der Staatskanzlei hieß es, auch Ministerpräsident David McAllister (CDU) wolle dazu beitragen, die Ursachen für die überdurchschnittlich hohe Zahl an Leukämie-Erkrankungen „in bestmöglicher Weise“ zu ermitteln.

Nach Einschätzung der Strahlenmedizinerin Elke Bruns-Philipps aus dem Landesgesundheitsamt gibt es für den Blutkrebs-Anstieg in der Samtgemeinde Asse zwischen 2002 und 2009 bislang keine schlüssige Erklärung. „Wir wissen um die Häufigkeit, können aber noch keine weitergehenden Analysen zu einzelnen Patienten machen.“ Die Daten lägen in anonymisierter Form vor, Nachfragen bei Ärzten sollen nun die Untersuchung möglicher Zusammenhänge mit der Strahlenbelastung ermöglichen. Aus dem Umweltministerium hieß es, die routinemäßigen Prüfungen in der Asse-Region hätten hierzu keine Hinweise ergeben.