Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert gesetzliche Regelungen, die den Antibiotika-Einsatz in der Tiermast drastisch reduzieren. „Tiere erhalten hierzulande dreimal soviel Antibiotika wie die gesamte Bevölkerung“, kritisierte BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Die Pläne von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) zur Eindämmung des Antibiotika-Missbrauchs reichten nicht aus. Erforderlich seien stattdessen klare Zielmarken zur Antibiotika-Reduktion wie in Dänemark und den Niederlanden.

Der umstrittene Antibiotika-Einsatz bei Masttieren hat nach jüngsten Erkenntnissen ein größeres Ausmaß als bisher angenommen. Der Verzehr des Fleisches kann auch zu Resistenzen bei Menschen führen.

Aigner will bezüglich des Einsatzes von Antibiotika in der Tiermast das Arzneimittelgesetz (AMG) verschärfen. Dazu hatte sie einen Entwurf vorgelegt. Ziel sei es, den Einsatz von Antibiotika in der Tiermast zu reduzieren. Auch Tierhalter sollen strenger kontrolliert werden.

Ursache für den massiven Einsatz von Antibiotika sind nach Einschätzung des BUND jedoch die „inakzeptablen Haltungsbedingungen der Tiere“. Deshalb müssten die Standards in der Tierhaltung deutlich verbessert werden, forderte Weiger.