Vor dem Landgericht Flensburg müssen sich ab Mittwoch ein Arzt und ein Apotheker aus Husum wegen unerlaubten Verschreibens und Handelns mit Betäubungsmitteln verantworten. Den Männern werden laut Gericht gewerbsmäßiger Betrug und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen.
Der Kassenärztlichen Vereinigung soll Schaden in Höhe von mehr als 1,2 Millionen Euro entstanden sein. Angeklagt sind mehr als 2500 Fälle zwischen April 2007 und Juni 2011.
Der Mediziner soll seinen Patienten ohne medizinische Gründe die Ersatzdroge Methadon und andere verschreibungspflichtige Medikamente verkauft oder verschrieben haben. Der Apotheker soll in knapp 1500 Fällen vom Arzt verschriebene Substitutionsmedikamente wie Methadon abgegeben haben, obwohl er wusste, dass dafür keine medizinische Notwendigkeit bestand. Für den Prozess sind insgesamt 21 Verhandlungstage angesetzt.
Ebenfalls ab heute muss sich in Münster ein Heilpraktiker vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, fälschlicherweise als approbierter Arzt beziehungsweise Psychotherapeut aufgetreten zu sein. Dabei soll er Patienten verschreibungspflichtige Medikamente gespritzt zu haben. In einem Fall soll eine Frau nach der Injektion starke Krämpfe, Taubheitsgefühle in den Beinen und Bewegungseinschränkungen erlitten haben. Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung.
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