Silikonskandal

Brustimplantate weiterhin gefragt

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Ein Skandal ohne Folgen? Ein halbes Jahr nach dem Wirbel um minderwertige Silikon-Implantate ist die Nachfrage nach Brustvergrößerungen ungebrochen. Eine Befragung der Mitglieder der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen hat ergeben, dass die Nachfrage keineswegs gesunken ist.

Dabei gab es zuletzt nur Negativ-Schlagzeilen: Im vergangenen Winter wurde bekannt, dass die französische Firma Poly Implant Prothèse (PIP) Implantate mit nicht zugelassenem Industrie-Silikon verkauft hatte. Ein britischer Prüfbericht kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass die Billigimplantate deutlich häufiger reißen. Wenn Silikon austritt, besteht die Gefahr, dass Gewebe sich entzündet oder Schadstoffe sich in den Lymphknoten sammeln. Ob auch ein erhöhtes Krebsrisiko besteht, ist bislang nicht bewiesen.

In Deutschland werden jährlich rund 40.000 Brustimplantate eingesetzt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geht davon aus, dass über 5000 Frauen in Deutschland Implantate von PIP oder anderen unseriösen Firmen erhalten haben. Bis Mitte 2012 wurden laut BfArM 1000 Implantate wieder entfernt. Bei mehr als einem Viertel der gemeldeten Fälle war ein Kissen gerissen, bei jedem fünften Silikon ausgetreten.

 

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