Der geplante EU-Austritt Großbritanniens könnte den Kampf gegen die Aids-Epidemie deutlich erschweren. Das sagte Chris Beyrer, der Präsident der Internationalen Aids-Gesellschaft (IAS), am Rande der Welt-Aids-Konferenz, die in Südafrika begann. Großbritannien sei sowohl eine der größten Gebernationen als auch eines der wichtigsten Forschungsstandorte für den Kampf gegen HIV/Aids, sagte Beyrer. „Ein bedeutender Teil dieser Forschung wurde mit EU-Fördermitteln finanziert.“
Der beschlossene EU-Austritt sei eine der „beunruhigendsten“ Entwicklungen im Kampf zur Überwindung der Epidemie. Teile der HIV-Forschung in Großbritannien, etwa die Suche nach einem Heilmittel oder einer Impfung, werden unter anderem aus dem EU-Forschungsprogramm „Horizon“ unterstützt. Es ist bislang unklar, inwieweit Großbritannien den Ausfall dieser Mittel nach einem EU-Austritt kompensieren würde.
Die Welt-Aids-Konferenz begann am Montag unter Beyrers Vorsitz in Durban. Bis zu 18.000 Forscher, Aktivisten und Regierungsvertreter aus rund 180 Ländern beraten dort unter anderem über Wege zum Beenden der HIV/Aids-Epidemie bis zum Jahr 2030. Auf dieses Ziel hatte sich die internationale Gemeinschaft im Juni verständigt.
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