Hygieneskandal

Bremer Klinik: Streit um Kündigung dpa, 24.05.2012 11:34 Uhr

Berlin - 

Die Kündigung des Chefarztes der Bremer Frühchenstation nach der tödlichen Infektionswelle im vergangenen Jahr war nicht rechtens. Das Arbeitsgericht Bremen-Bremerhaven erklärte sie am Mittwoch für unwirksam. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Im vergangenen Jahr hatten sich im Klinikum-Mitte mehrere Babys mit einem resistenten Darmkeim angesteckt. Drei von ihnen starben. Der Klinikverbund hatte den Chef der Frühchenstation und Kinderklinik, Professor Dr. Hans-Iko Huppertz, daraufhin entlassen.

Die Geschäftsleitung hatte ihr Vorgehen damit begründet, dass Huppertz den Keimausbruch nicht rechtzeitig erkannt und ausreichend eingedämmt habe. Diese Vorwürfe wies der Mediziner vor Gericht zurück. Die Richter prüften in der Verhandlung, ob sich Huppertz ein so erhebliches Fehlverhalten zuschulden kommen lassen hat, dass eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses unzumutbar wäre. Dies konnten sie nach Angaben eines Sprechers nicht feststellen.