Krankenhaushygiene

Keim-Skandal: Schwere Mängel in Bremer Klinik

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Bei dem Keim-Skandal im Klinikum Bremen-Mitte mit drei toten Frühchen sind einem Untersuchungsbericht zufolge schwere Fehler gemacht worden. Zu diesem Ergebnis kommt der Parlamentarische Untersuchungsausschuss der Bremischen Bürgerschaft. Demnach habe es beim Hygiene- und Ausbruchsmanagement Mängel am Klinikum und im Krankenhausverbund gegeben.

Der Krankenhaushygieniker am Bremer Klinikum habe nicht die erforderliche ärztliche Qualifikation gehabt. Die Besetzung der Intensivstation für Neugeborene mit Pflegepersonal sei problematisch gewesen. Zudem sei der Keimausbruch wegen mangelhafter Dokumentation zu spät erkannt und das Gesundheitsamt zu spät informiert worden. Die Behörde habe die Einhaltung von Hygienestandards in den bremischen Krankenhäusern nicht überprüft.

Im vergangenen Jahr waren drei Frühchen an Infektionen mit resistenten Darmkeimen gestorben, mehrere erkrankten schwer. Nach dem Tod der Babys hatte auch die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung aufgenommen. Auch ein Umbau der Station half nicht. Danach traten die Keime wieder auf, die Quelle wurde nie gefunden. Als eine mögliche Quelle für den gefährlichen Erreger wird die Mischanlage für das Desinfektionsmittel genannt. Als Ursache nannten Fachleute Versäumnisse der Klinik und des Gesundheitsressorts.

Seit 2011 wurde der Klebsiella-Erreger bei mehr als 30 Kindern nachgewiesen. Nach dem ersten Ausbruch im vergangenen Jahr wurde die Früchen-Intensivstation geschlossen, saniert und desinfiziert. Anschließend wurde sie wieder eröffnet. Im Februar war der Keim erneut aufgetaucht. Seither ist die Abteilung geschlossen.

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