Transplantationsskandal

Braunschweiger ermitteln Organspende-Skandal dpa, 25.09.2012 15:23 Uhr

Berlin - 

Der Göttinger Organspende-Skandal soll allein von der Staatsanwaltschaft Braunschweig aufgeklärt werden. Die Kollegen in Göttingen hatten die Ermittlungen wegen des Verdachts von Tötungsdelikten eingeleitet. Die Behörde habe ihre Akten nun nach Braunschweig abgegeben, sagte ein Sprecher. „Es ist besser, wenn alles in einer Hand liegt.“ Die Ankläger in Braunschweig sind auf Korruptionsfälle spezialisiert.

Die Staatsanwälte ermitteln seit Juni gegen einen früheren verantwortlichen Transplantationsmediziner des Göttinger Universitätsklinikums wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Er soll mit einem zweiten, inzwischen suspendierten Arzt in Göttingen Krankendaten so manipuliert haben, dass seine Patienten bevorzugt Spenderorgane erhielten.

Auch an seiner früheren Arbeitsstelle in Regensburg in Bayern soll der Mediziner in ähnliche Machenschaften verwickelt gewesen sein. Die Göttinger Organspendenaffäre hatte eine bundesweite Debatte über schärfere Kontrollen und eine Reform des Gesamtsystems bei der Vergabe von Spenderorganen ausgelöst.