Drei Apotheken und zwei Tankstellen in Braunschweig hat ein heute 49-Jähriger innerhalb einer Woche ausgeraubt. Insgesamt erbeutete er etwa 4500 Euro. Dafür steht der bereits einschlägig Vorbestrafte jetzt vor dem Landgericht. Spätestens am 28. Juni wird das Urteil verkündet. Dem Täter droht eine Sicherheitsverwahrung.
Eine wahre Serie legte der Täter in der Weihnachtszeit des vergangenen Jahres quer durch die Stadt hin. Nach Angaben des Landgerichts und Recherchen des Lokalportals regionalBraunschweig.de begann sein Raubzug am 19. Dezember in der Hirsch-Apotheke im Stadtteil Bebelhof. Mit gezücktem Messer griff er sich erst das Handgelenk einer Mitarbeiterin und forderte dann die Inhaberin auf, ihm das vorhandene Bargeld zu geben. Er entkam mit einer Beute von etwa 868 Euro.
Tags darauf erwischte es eine Mitarbeiterin der Apotheke am Krankenhaus Marienstift. Der Täter legte den Arm um den Hals und berührte ihren Bauch mit einem Messer. Er werde ein „Blutbad“ anrichten, wenn er kein Geld bekäme, so der Bericht des Landgerichts Braunschweig. Der Täter zog mit 930 Euro und Diazepam-Tabletten für den Eigenbedarf ab.
Am 23. Dezember traf es die Löwen-Apotheke in der Gegend des Hauptbahnhofs. Auch hier bedrohte er eine Mitarbeiterin mit einem Messer. Er flüchtete mit Scheinen im Wert von 300 Euro, Münzgeld und der Trinkgeldkasse mit etwa 100 Euro.
An den Weihnachtstagen stieg der 49-Jährige auf Tankstellen um. Am 24. Dezember erleichterte er die erste wieder mit einem Messer bewaffnet um 350 Euro. Am 2. Weihnachtstag erbeutete er mit einem Spielzeuggewehr einen Betrag zwischen 1800 und 2000 Euro.
Seine Serie endete am 27. Dezember. Zwar konnte er noch in einer dritten Tankstelle Geld erbeuten und mit dem Fahrrad fliehen. Von Beamten einer Funkstreife wurde er dann aber anhand der Täterbeschreibung erkannt und festgenommen. Seit dieser Zeit sitzt er in Untersuchungshaft.
Seit dem 6. Juni findet sich der wegen einschlägiger Delikte vorbestrafte Täter vor dem Kadi wieder. Beim ersten Verhandlungstermin im Landgericht wurde laut einer Sprecherin zunächst die Anklageschrift verlesen, danach kamen die ersten Zeugen zu Wort. Für den zweiten Verhandlungstag am 23. Juni ist die Anhörung eines Sachverständigen geplant. Sein Gutachten entscheidet mit, ob der Beschuldigte in Sicherheitsverwahrung kommt. Zudem stehen weitere Zeugenvernehmungen auf dem Programm. Spätestens am 28. Juni fällt das Urteil.
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