Brachiale Methoden bei Apothekeneinbrüchen Hagen Schulz, 13.09.2019 14:29 Uhr
Zwei Einbrüche in Apotheken ereigneten sich in dieser Woche im saarländischen St. Ingbert und im hessischen Aßlar-Werdorf. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur, weswegen die zuständigen Polizeireviere die Bevölkerung um Mithilfe bitten. Statistisch gesehen stehen die Chancen gut, dass die Diebe geschnappt werden können. Das ist jedoch nicht überall im Land so.
Der Einbruch im 3000-Seelen-Ort Aßlar-Werdorf bei Wetzlar passierte in der Nacht von Montag zu Dienstag. Die Diebe gelangten gewaltsam über die Eingangstür in den Verkaufsraum der örtlichen Apotheke und erbeuteten eine geringe Menge Bargeld. Zudem versuchten sie einen Sachschaden in Höhe von 300 Euro. Hinweise von Zeugen nimmt die Wetzlarer Polizei unter der Rufnummer 06441 / 9180 entgegen.
Zwischen Mittwoch (14 Uhr) und Donnerstag (8 Uhr) erwischte es eine Apotheke in der Kaiserstraße in St. Ingbert bei Saarbrücken. Täter rissen die Gitter vor den Apothekenfenstern brachial aus der Verankerung und zerschlugen die Glasscheibe der rückwärtig gelegenen Eingangstür. Sie entkamen mit Medikamenten und Bargeld. Die Polizei St. Ingbert hofft, dass es Hinweise aus der Bevölkerung gibt. Diese können unter 06894 / 1090 abgegeben werden.
In beiden Fällen kamen keine Menschen zu Schaden. Die Apothekeneinbrecher schlagen bevorzugt zu, wenn die Betriebe verlassen sind. Dennoch gibt es berechtigte Hoffnungen, die Täter zu fassen. In Hessen konnte die Aufklärungsquote 2018 im Vergleich zum Vorjahr in puncto Beschaffungskriminalität von Rauschmitteln und Medikamenten von 51 auf 60 Prozent gesteigert werden. Auch im Saarland verbesserte sich die Aufklärungsquote spürbar.
Einen gegenteiligen gibt es im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen: Während die Anzahl der Diebstähle aus Apotheken zwischen 2017 und 2018 um 19 Prozent stieg, verschlechterte sich die Aufklärungsquote von ohnehin niedrigen 29 Prozent auf 20 Prozent.