Arzneimittelpreise

BPI kontert Frontal-Bericht APOTHEKE ADHOC, 22.04.2009 15:08 Uhr

Berlin - 

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hat den Bericht des ZDF-Magazins „Frontal 21“ über die Preispolitik von Arzneimittelherstellern als „ungerechtfertigt, unsachlich und einseitig“ kritisiert: „Warum verschweigt der Beitrag, dass die Pharmaindustrie zu weniger als 10 Prozent zu den Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung beiträgt und die Preise seit Jahren rückläufig sind?“, fragte der BPI-Vorsitzende, Dr. Bernd Wegener.

Die Preise für Arzneimittel unterscheiden sich laut BPI in Europa schon durch die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze. Der Arzneimittelpreisindex des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) belege, dass die Preise seit Jahren rückläufig seien. Nicht patentgeschützte Arzneimittel kosteten laut einer Studie inzwischen 24 Prozent weniger als in Frankreich und 16 Prozent weniger als in Großbritannien.

Im Beitrag war ein Einsparvolumen von einer Milliarde Euro genannt worden, wenn die 30 umsatzstärksten Medikamente an die jeweils niedrigsten Preise in Europa angeglichen würden. „Wie damit das Gesundheitssystem saniert werden soll, bleibt schleierhaft“, sagt Wegener.

Der BPI hatte die Zahlen eigenen Angaben zufolge der Redaktion vorgelegt. Im Beitrag seien sie nicht erwähnt worden. „Die Fakten passen wohl nicht ins Bild, stattdessen wird die Pharmaindustrie zu 'einem Totengräber unseres Systems' erklärt“ so Wegener.