Schönheitsoperationen

Botox-Boom in Deutschland dpa / APOTHEKE ADHOC, 09.09.2010 12:09 Uhr

Berlin - 

Immer mehr Frauen und Männer lassen sich die Falten aus ihrem Gesicht entfernen. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Faltenbehandlungen mit Botox und Füllsubstanzen um 50 Prozent rasant auf fast 146.000 gestiegen, teilte die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD) in Düsseldorf mit. Im Jahr 2008 wurden noch knapp 100.000 kosmetische Operationen gezählt.

„Die beliebtesten Eingriffe sind die kostengünstigsten“, sagte GÄCD-Generalsekretär Matthias Gensior. Nach der Wirtschaftskrise leisteten sich Patienten eher die billigeren Botox- und Laser-Behandlungen, die einen ebenso sichtbaren Effekt hätten wie teure Operationen.

Während Frauen beim Faltenglätten am häufigsten auf die Botox- Spritze setzen, lassen sich Männer lieber mit dem Laser behandeln. Bei Frauen wurden mehr als 130.000 Mal Botox und andere Substanzen unter die Haut gespritzt, bei Männern waren es nur 14.000 Mal.

Dagegen wurden bei Männern in 43.000 Laser-Behandlungen Falten geglättet oder unschöne Verhornungen im Gesicht entfernt, bei Frauen waren es gut 38.000. Unter den Faltenpatienten sind laut Gensior „viele Neueinsteiger“. Auch das Alter bei der ersten Faltenentfernung sinke im Vergleich zu den Vorjahren.

Dass Männer sich nicht so oft für die Schönheit unters Messer legen wie Frauen, liege daran, „dass Männer gegenüber chirurgischen Eingriffen nicht so offen sind“. Frauen gingen eher auch aus praktischen Gründen zum Chirurgen. Lidkorrekturen seien ein Beispiel. „Frauen können sich bei schlaffen Oberlidern nicht mehr richtig schminken.“

Die Gesamtzahl der Schönheitsoperationen stieg nach GÄCD-Angaben im Jahr 2009 auf 171.000 - ein Plus von 20 Prozent. Zum Vergleich: In den USA ist nach Angaben der American Society for Aesthetic Plastic Surgery die Zahl der kosmetischen Eingriffe um 2 Prozent gesunken. Die aktuellen Zahlen der Operationen und Behandlungen in Deutschland gingen aus einer Befragung der 460 GÄCD-Mitglieder hervor.