Blutspende

Engpass in der Blutversorgung

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Berlin -

In den Sommermonaten wird erstmals die Versorgung mit Blutkonserven knapp. Laut dem Haema Blutspendedienst sind Erythrozytenkonzentrate der Blutgruppe Null mit Rhesusfaktor negativ aktuell Mangelware. Die Situation sei insbesondere durch eine außergewöhnliche Konstellation in einem Herzzentrum brisant geworden: Dort würden gegenwärtig sieben Patienten der gleichen Blutgruppe mit einem hohen Bedarf zeitgleich behandelt.

„Wenn die Temperaturen steigen und sich die Liegestühle füllen, bleiben die Spenderliegen leer“, sagt Dr. Knud-Peter Krause, Medizinischer Vorstand des Haema Blutspendedienstes. Der für Juli und August erwartete Rückgang der Spendebereitschaft sei bereits im Juni spürbar gewesen. „In anderen Jahren ist das der Monat, in denen wir vor den Sommerferien noch einmal die Depots füllen“, so Krause. Die Fußball-Weltmeisterschaft habe die Situation verschärft.

Sein aktueller Aufruf zum Spenden richtet sich speziell an Menschen mit der Blutgruppe Null Rhesusfaktor negativ. In Mitteleuropa haben nur rund 7 Prozent der Bevölkerung diese Blutgruppe. Sie werden auch als sogenannte Universalspender bezeichnet, da ihr Blut nicht nur für Patienten mit dieser, sondern im äußersten Notfall für Personen beliebiger anderer Blutgruppen genutzt werden kann.

15.000 Blutspenden täglich sind notwendig, um den Bedarf an Blutprodukten in Deutschland zu decken. Gut zwei Drittel aller Menschen benötigen irgendwann in ihrem Leben Blut, Blutplasma oder daraus hergestellte Arzneimittel. Nur 3 bis 5 Prozent der spendefähigen Bevölkerung gehen regelmäßig zur Blutspende.

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