Nach der Geburt des Babys oder aufgrund des Alterns – Blasenschwäche trifft viele Menschen und ist in jedem Fall eines: unangenehm. Daher hat Öko-Test 19 verschiedene Produkte getestet, ob sie auch halten, was sie versprechen. 30 Test-Träger:innen mit leichter bis mittlerer Harninkontinenz und zusätzliche Labortests sollten das auf die Probe stellen. Zumindest bei dem standardisierten Test im Labor zeigten sich große Unterschiede hinsichtlich der Saugleistung.

Drei Flüssigkeitsschwälle mit je 30 Milliliter mussten die Einlagen im Labor aufsaugen, was in etwa der Urinmenge entspreche, die Menschen mit einer leichten Harninkontinenz in vier Stunden verlieren können. Zwei der ausgewählten 19 Produkte, die laut Herstellerangaben für den normalen/mittleren Bereich der Saugleistung gedacht sind, schafften das nicht.

Getestet wurde auch hinsichtlich möglicher Schadstoffe. Nur vier der 19 Produkte im Test wiesen keine bedenklichen Gehalte an halogenorganischen Verbindungen (AOX) auf. Diese können aufgrund der Chlorbleiche des Zellstoffs oder wegen der Superabsorber auffindbar sein. Einige dieser Verbindungen können Allergien auslösen, fast alle seien zumindest schädlich für die Umwelt und sollten daher gar nicht eingesetzt werden, so Öko-Test.

„Normale“ Einlagen aus Drogerie und Supermarkt

Die beiden getesteten Produkte, die es auch in der Apotheke gibt – beide von Tena, bekamen das Test-Urteil „gut“. Tena Men Active war das teuerste Produkt im Test, wobei auffällig ist, dass sich alle extra für Männer deklarierten Produkte im Preis deutlich von den anderen abheben. Auch bei Tena konnten halogenorganische Verbindungen nachgewiesen werden, aber sonst gab es gute bis sehr gute Noten. Gleiches gilt für die Unisex-/Frauen-Variante Tena Discreet Normal, die sich preislich ebenfalls im oberen Feld befindet.

Testsieger wurden bei den Männer-Einlagen zwei Drogerie-Produkte von Müller und Dm, bei den Unisex-/Frauen-Varianten liegen Edeka-, Norma- und die „Jeden Tag“-Eigenmarke vorn.

Die Angaben der Hersteller zur Saugstärke anhand der abgebildeten Tröpfchen sollte von den Anwender:innen immer erst dem eigenen Praxistest unterzogen werden. Die Angabe sei nicht harmonisiert, so Öko-Test, und biete daher nur eine ungefähre Orientierung. Neben dem Test mit den verschiedenen Produkten im Markt, rät Öko-Test aber auch, sich nicht vor dem vermeintlichen Tabuthema zu scheuen und die Beschwerden auch von ärztlicher Seite abklären zu lassen. In vielen Fällen sei die Blasenschwäche gut zu behandeln.