Versandapotheken im Rabattfieber

Black Friday: Preisschlacht bei Arzneimitteln

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Berlin -

Die Preisschlacht zum „Black Friday“ ist in vollem Gange. Auch die Versandhändler locken mit besonders günstigen Angeboten. Verschiedene Strategien lassen sich dabei beobachten, nicht alle sind verbraucherfreundlich.

In diesem Jahr sind Verbraucher:innen besonders empfänglich für Vergünstigungen. Steigende Energiepreise und Inflation machen die Angebote Ende November besonders attraktiv. Viele Versandhändler beteiligen sich deshalb auch in diesem Jahr am „Black Friday“ und werben per Newsletter, Website oder App dafür.

Auch die Versandapotheken sind dabei. DocMorris verspricht in der „DocMorris Black Week“ bis zu 68 Prozent Rabatt auf den UVP/AVP. Neben Angeboten, die die ganze Woche gültig sind, werden jeden Tag weitere „Tagesdeals“ hinzugefügt. Für diese gibt es dann ein Rabattkontingent.

Shop Apotheke wirbt mit einem 10 Prozent Gutschein ab 59 Euro Mindestbestellwert.

Das Angebot von Douglas ist sehr undurchsichtig. Beim „Beauty Friday“ wurden 20 Prozent vom Preis der Aktionsprodukte bereits im Vorfeld abgezogen, aber mit der Douglas-App gebe es noch einmal 5 Prozent obendrauf.

Medpex bindet seine Angebote komplett an die Nutzung der hauseigenen App. Beim „Appy Friday“ können Kund:innen über die Eingabe eines Codes sparen. Die Rabatte sind dabei gestaffelt. Für einen Einkauf ab 40 Euro gibt es 5 Euro Rabatt, 10 Euro werden abgezogen, wenn für 75 Euro eingekauft wurde, ein Einkauf über 100 Euro beschert 15 Euro Preisnachlass.

Ebenfalls für eine Staffelung der Rabatte hat sich Apodiscounter entschieden. Konkret heißt das für die „Black Apo Week“ des Anbieters: Ab einem Einkaufswert von 25 Euro winken 5 Prozent Rabatt, ab 50 Euro sind es 7 Prozent und die höchste Stufe wird bei 75 Euro erreicht – das wird mit einem Rabatt von 10 Prozent belohnt.

Das Design der Sanicare „Cyberweek“ lud zwei Wochen lang zum Durchklicken vieler Angebote ein und erinnert sehr an das Modell eines großen Versandhauses. Aponeo lockt an den „Black Days“ mit Überraschungsdeals und Big Deals. Ab einem Einkaufswert von 59 Euro werden zusätzlich 5 Euro von der Summe abgezogen.

20 Prozent auf einige ausgewählte Kosmetikprodukte gibt es bei Medikamente-per-Klick. Die „Black Deals“ sind allerdings recht versteckt. Bei Apotal scheint es keine Aktion in diese Richtung zu geben. Auch zum „Black Sale“ von Mycare kommt man nur über Umwege: Im Onlineshop ist kein Verweis darauf zu finden, lediglich der Newsletter ebnet den Weg zu den Angeboten.

Preisangabenverordnung nicht für UVP

Welche Angebote tatsächlich Schnäppchen sind, ist kaum zu beurteilen. Die 2022 novellierte Preisangabenverordnung (PAngV) sollte Verbraucher:innen schützen und dabei unterstützen, die Preise besser einschätzen zu können.

Demnach hat jeder, der zur Angabe eines Gesamtpreises verpflichtet ist, „gegenüber Verbrauchern bei jeder Bekanntgabe einer Preisermäßigung für eine Ware den niedrigsten Gesamtpreis anzugeben, den er innerhalb der letzten 30 Tage vor der Anwendung der Preisermäßigung gegenüber Verbrauchern angewendet hat.“

Ausgenommen von der Regelung sind Preise, die einen Vergleich zum UVP herstellen. Wenn der Preis vor der Aktion also sowieso schon unter dem UVP gelegen hat, erscheint der Rabatt deutlich größer als er eigentlich ist. Da bei den Versandhändlern ohnehin kaum ein Artikel zum UVP angeboten wird, ist die Ersparnis bei den vermeintlichen Aktionsangeboten für Kund:innen nur schlecht abzuschätzen.

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