Rauschgifthandel

BKA: Deutlich mehr Drogentote APOTHEKE ADHOC, 08.03.2016 12:08 Uhr

Dramatisch: Drogenbedingte Todesfälle und die Zahlen registrierter Erstkonsumenten steigen rapide an. Foto: Wikipedia
Berlin - 

Nach aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) sterben bundesweit immer mehr Menschen an Drogenkonsum. Und es sind vor allem harte Drogen wie Crystal Meth und Ecstasy, die mehr Konsumenten anlocken.

Der Drogenfund beim Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck während einer Polizeikontrolle ist das derzeit prominenteste Beispiel einer bedenklichen Entwicklung. Das BKA bilanziert für das Jahr 2015 schockierende Fakten: Die Gesamtzahl erstmals registrierter Konsumenten so harter Drogen wie Kokain, Heroin und anderer Amphetamine stieg um knapp vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Doch nicht nur der Konsum, sondern auch dessen Folgen lassen sich in der internen Erhebung statistisch auswerten. Die Behörden der Länder meldeten 1226 „drogenbedingte Todesfälle“. Das ist ein Anstieg von 18,8 Prozent im Vergleich zu 2014. In den Bundesländern Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland verdoppelte sich sogar die Anzahl der Drogentoten. Auch in Bremen, Berlin und Hamburg sterben mehr Menschen durch die Einnahme oder die Folgen der Einnahme von Drogen.

Und es stellt sich die Frage der Verantwortung für diese Entwicklung. Haben die Polizeibehörden der Länder oder etwa die Präventionsprogramme und internationalen Vereinbarungen zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Bundesregierung versagt?

Womöglich handle es sich bei den Entwicklungen um ein transnationales Problem, da der Rauschgifthandel grenzüberschreitend vonstatten gehe, so das BKA. Cannabis etwa wird aus den Niederlanden durch Zentral- und Osteuropa an die Grenzen zur Türkei, Heroin aus dem Iran und der Türkei nach Europa in großem Stil geschmuggelt.

Es geht um hunderte von Kilogramm in diesem „illegalen Logistiknetzwerk für Rauschgifttransporte“. Beamte des BKA hatten drei Hauptbeschuldigte in Lüdenscheid, Halver und Nürnberg festgenommen. Anschließende Durchsuchungen im Großraum Hagen ergaben ebenfalls Erschreckendes: Die Ermittler fanden nicht nur Cannabis-Plantagen und hohe Summen Bargeld, sondern auch Schusswaffen.

Süchtig machende, synthetisch hergestellte Rauschmittel – auch oft „Designerdrogen“ genannt – führen bei Konsumenten zu Leistungssteigerung und sollen die Müdigkeit bekämpfen.