Giftstoffe

Bisphenol in Kassenbons

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Viele Einkaufsbons enthalten gesundheitsgefährdende Chemikalien. In den Kassenzetteln von Edeka, Galeria Kaufhof und der Deutschen Post wurde Bisphenol A (BPA) nachgewiesen, bei Aldi Nord, Kaisers, Rewe sowie Automaten-Fahrkarten der Deutschen Bahn war das verwandte Bisphenol S (BPS) enthalten. Das Berliner PiCA-Institut hatte die Untersuchung im Auftrag von Greenpeace durchgeführt. Insgesamt waren sieben von acht Kassenzetteln belastet. Lediglich in den Kassenzetteln von Lidl ließ sich keiner der Stoffe nachweisen.

Im aktuellen „Greenpeace Magazin“ wird vor den Gefahren beider Stoffe gewarnt: In Babyflaschen sei BPA seit Juni EU-weit verboten. In den aus Thermodruckpapier bestehenden Kassenbons sei die Chemikalie jedoch viel höher konzentriert und weniger fest gebunden. Sie wirke ähnlich wie das weibliche Sexualhormon Östrogen und beeinflusse Fortpflanzung und Gehirnentwicklung. Forscher fanden laut Greenpeace Indizien dafür, dass BPA die Reifung des Gehirns von Ungeborenen und Kleinkindern irreversibel schädigen kann. Neuere Studien bringen die Chemikalie demnach mit Herzerkrankungen, Brust- und Prostatakrebs und Fruchtbarkeitsproblemen in Verbindung.

BPS unterscheide sich chemisch nur geringfügig von BPA, sei aber noch wesentlich schlechter erforscht. Es werde oft als Ersatz für BPA verwendet - gegen die Kritik vom Umweltbundesamt und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), moniert Greenpeace. Einige neuere, bislang noch unbestätigte Untersuchungen hätten ergeben, dass BPS sogar eine stärkere östrogene Wirkung entfalten könne als BPA und vom Körper schlechter abgebaut werde.

Das Magazin warnt davor, dass BPA und BPS über einfachen Hautkontakt in den Organismus gelangen können. Schon kleinste Dosen könnten Gesundheitsschäden verursachen. Testsieger Lidl habe auf Anfrage nicht verraten, wie die Kassenzettel hergestellt werden, heißt es im Beitrag.

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