Chemikalien

Bisphenol A auf Geldscheinen APOTHEKE ADHOC, 11.08.2011 10:49 Uhr

Berlin - 

Nicht nur Wertpapiere können toxisch sein: Forscher haben auf Geldscheinen von 21 Währungen Bisphenol A (BPA) festgestellt. Die Menge der auch auf Euro-, und Dollar-Scheinen entdeckten Chemikalie sei zehnmal so hoch wie ihr Vorkommen im Hausstaub, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin „ACS' Journal Environmental Science & Technology“ veröffentlicht wurde.

BPA wird bei der Produktion von polymeren Kunststoffen verwendet. Experten zufolge wirkt der Stoff ähnlich wie Estrogen und kann daher die Entwicklung der Geschlechtsorgane verändern. Resultat könnten beispielsweise eine vergrößerte Prostata oder Veränderungen im Brustgewebe sein - beides Risikofaktoren für späteren Krebs.

Auf jeder der insgesamt 156 untersuchten Banknoten wurde BPA festgestellt. Am höchsten sei der Gehalt auf Geldscheinen aus Brasilien, Tschechien und Australien. Am wenigsten BPA wurde auf philippinischen, thailändischen sowie vietnamesischen Banknoten festgestellt. Als wahrscheinlichste Quelle vermuten die Wissenschaftler Kassenzettel: Viele Verbraucher sammelten ihre Bons im Portemonnaie neben den Geldscheinen - die Chemikalie könne so sehr leicht übertragen werden.

Trotz des vergleichsweise hohen BPA-Gehaltes auf Geldscheinen sei die Chemikalie im Hausstaub gesundheitsschädigender, schreiben die Wissenschaftler: Denn es gebe nicht genügend Hautkontakt mit den Geldscheinen.