Bild zu FFP2-Ausgabe: Apotheker packt aus APOTHEKE ADHOC, 01.01.2021 09:31 Uhr
„Apotheker packt aus: So lässt sich mit Masken Geld scheffeln“, titelt Bild.de. Im Beitrag kommt ein anonymer Apotheker aus Süddeutschland zu Wort: „Er sagt: Mindestens 30 Prozent meiner Kollegen haben auch bei Gratis-Masken vom Staat das Dollar-Zeichen in den Augen. Und er packt aus, wie man sich eine goldene Nase verdienen kann.“
Neben der guten Nachricht, dass Risikopatienten im neuen Jahr sechs FFP2-Masken für eine Zuzahlung von 2 Euro erhalten, gibt es laut Bild eine schlechte: „Apotheken könnten den Bund abzocken.“ Denn während sie 6 Euro pro Maske abrechnen könnten, koste sie im Einkauf etwa 1,75 Euro, schreibt der als „Sparfochs“ bekannte Autor Frank Ochse.
Der Apotheker, der laut Bild anonym bleiben will, „weil er von Berufskollegen Repressalien befürchtet“, wird mit der Aussage zitiert: „Es ist doch ganz einfach. Ich könnte mir bei einem Großhändler für 20 Cent pro Stück minderwertige KN95-Masken bestellen. Ich mache es nicht, aber sicher der eine oder andere Kollege.“ Die meisten Rentner würden laut Bild gar nicht merken, dass diese KN95-Masken laut Verordnung gar nicht verteilt werden dürfen.
Bild hat sich nach eigenen Angaben überzeugt, dass er „auch wirklich eine Apotheke betreibt“, und zitiert ihn weiter wie folgt: „Ich muss bei der Erstattung vom Staat nicht beweisen, dass ich die geforderten FFP2-Masken ausgegeben habe. Ich brauche nur zu bestätigen, dass ich so und so viele Masken verteilt habe. Das können auch die günstigsten sein.“ Eine Rechnung über die eingekauften Masken müsse nicht vorgelegt werden.
Dann rechnet der „Insider“ vor: „20 Cent Einkaufspreis, dann noch etwas Aufwand bei der Neuverpackung in Einzelpacks. Ich würde etwa fünf Euro pro Maske verdienen. Bei 300 verteilten Masken am Tag sind das schon 1500 Euro in der Kasse.“ Bei einer Woche mit fünf Werktagen kommen laut Bild 7500 Euro zusammen, im Monat 30.000 Euro. „Der Apotheker muss Steuern zahlen, aber 18.000 Euro Reingewinn pro Monat bleiben. Bild-Fazit: Damit hätte sich der Apotheker tatsächlich eine goldene Nase verdient.“
Schon mehrfach hat sich Bild mit dem Thema auseinander gesetzt. Eine Überschrift lautete: „Rentner in Sorge: Verteilen Apotheker minderwertige Gratis-Masken?“ Dann legte das Blatt nach: „Gratis-Mundschutz aus Apotheke: Darum gibt es weiter Masken-Murks aus China!“ Und offenbar will die Redaktion dranbleiben: „Was haben Sie mit den Gratis-Masken aus der Apotheke erlebt?“ Leser sollen ihre Erfahrungen einsenden.