Abfrage bei Kammern

Bild befragt Apotheker:innen zu „Antibiotika-Notstand“

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Berlin -

Aktuell berichtet auch die Bild-Zeitung über die brisante Mangellage bei Antibiotika und titelt: „Dieser Mangel ist gefährlich“. Anhand einer großen Abfrage bei Apothekerverteter:innen in allen Bundesländern wird die Lage umso klarer: Antibiotika fehlen flächendeckend – ein Ende ist nicht in Sicht.

Die Engpässe wichtiger Medikamente verschlimmern sich weiter und eine Besserung ist vorerst nicht zu erwarten. Dies wird nun auch durch eine Befragung der Apotekenkammern durch Bild deutlich.

Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagte der Bild: „Die Lage ist katastrophal. Es wird immer schwieriger, Patient:innen zu versorgen, und das in einem Land, das mal die Apotheke der Welt war.“ Auch mehrere Kammerpräsidentinnen und -präsidenten kommen zu Wort: Peter Stahl (Rheinland-Pfalz) macht deutlich, dass gefühlt jede zweite Verschreibung inzwischen ein Problem sei. „Wir durchleben zurzeit eine schwere Scharlach-Welle bei Kindern, die nur mithilfe von Antibiotika zu behandeln ist.“

Einst Apotheke der Welt

Ursula Funke (Hessen) schließt sich den Aussagen an: „Deutschland galt mal als die Apotheke der Welt, heute sind wir deutschen Apothekerinnen und Apotheker Weltmeister in der Mangelverwaltung und wir tun tagtäglich unser Bestes für unsere Patient:innen.“

Auch in Sachsen-Anhalt seien einige Antibiotika, insbesondere die Saftform für Kinder, sehr knapp, so Jens-Andreas Münch. Und wie reagiert die Politik? Zu spät und zu unentschlossen, wie CDU-Gesundheitsexperte Tino Sorge laut Bild findet: „Jetzt rächt sich der jahrelange Sparzwang bei Medikamenten, vor allem aber das Abwarten von Gesundheitsminister Lauterbach. Längst hätte der Minister ein Frühwarnsystem für Lieferengpässe einführen können.“ Er fordert: „Es ist höchste Zeit, dass Lauterbach den Medikamenten-Mangel entschlossen bekämpft. Bisher kursieren nur vage Ideen, die Patienten stehen weiter im Regen.“

Gegenüber der Bild bestätigte dies auch FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus: „Arzneimittellieferengpässe wurden jahrzehntelang vernachlässigt. Darum arbeitet die Ampel intensiv an einem Gesetz zur Bekämpfung dieser Engpässe.“

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