Reaktion auf Engpass-Bericht

Bild: Lauterbach wehrt sich gegen Apotheker-Vorwürfe

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Berlin -

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat auf die Kritik der großen Zahl an Medikamentenengpässen reagiert: In Deutschland gebe es „keine Versorgungsknappheit“, erklärte ein Ministeriumssprecher gegenüber der Bild-Zeitung. Das Boulevardblatt berichtete gestern über mehrere Apotheker, die auf die weiterhin knappen Arzneimittel mit wichtigen Indikationen hinwiesen.

Das BMG sehe die Engpässe „entspannt“, so die Bild-Zeitung. Auf Seite 3 ist ein Foto von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) abgebildet. Dazu heißt es in der Bildbeschreibung, er widerspreche „den Warnungen der Apotheker“. Lauterbach teilt die Einschätzung der Pharmazeuten nicht; er lobt der Zeitung gegenüber das „neue Arzneimittelgesetz“ als „überfällig“.

Die Lieferengpässe hätten sich im Vergleich zum Vorjahr „bereits halbiert“. Bei den Ausfällen handele es sich lediglich um „punktuelle Lieferengpässe in einem sehr komplexen Markt“, wird der Sprecher zitiert. Patienten hätten aber „fast immer“ Zugriff auf wirkstoffgleiche Alternativen.

Apotheker und Pro Generika widersprechen

Das bewerten die Apothekerinnen und Apotheker anders: Der Hessische Apothekerverband (HAV) kritisierte zuletzt, dass das vor über einem Jahr in Kraft getretene Gesetz gegen Lieferengpässe (ALBVVG) keine Wirkung zeige, und forderte sofortige Maßnahmen. Auch die Generikahersteller widersprechen Lauterbach: Das Gesetz greife kaum und sei wie ein „Pflaster auf einer klaffenden Wunde“, zitiert die Bild-Zeitung den Verband Pro Generika.

Laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind aktuell 480 Humanarzneimittel von Lieferengpässen betroffen. Impfstoffe sind nicht mitgezählt. Die Hersteller sind jedoch nur bei versorgungsrelevanten Medikamenten verpflichtet, der Behörde Ausfälle mitzuteilen.

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