Versandhandel

BfR: Online-Angebote sind schwer zu fassen APOTHEKE ADHOC, 05.04.2012 09:36 Uhr

Berlin - 

Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor Potenz- oder Abnehmmitteln aus dem Internet und aus Erotik-Shops: Manche Produkte, die als „rein pflanzlich“ und „frei von Nebenwirkungen“ angeboten wurden, enthielten nach Untersuchungen von Überwachungsbehörden unerlaubte, nicht deklarierte arzneiliche Wirkstoffe. Insbesondere über das Internet angebotene Präparate seien durch die amtlichen Überwachungsbehörden schwer zu fassen, so das BfR. Es bestehe die Gefahr, dass Verbraucher über die wahre Zusammensetzung der Produkte und ihre Eigenschaften, einschließlich ihrer Risiken, getäuscht würden.

 

Nachgewiesen wurden in angeblich natürlichen Potenzmitteln Wirkstoffe wie Sildenafil oder Tadalafil beziehungsweise gar nicht zugelassene Sildenafil-Analoga wie Hydroxyhomosildenafil, Hydroxythiohomosildenafil oder Sulfoaildenafil in pharmakologisch wirksamen Konzentrationen. Bei der Einnahme von Arzneimitteln dieser Wirkstoffgruppe müsse davon ausgegangen werden, dass schwere unerwünschte Wirkungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt auftreten könnten. Auch in Präparaten zur Gewichtsreduktion seien wiederholt pharmakologisch wirksame Substanzen nachgewiesen worden, darunter der in Deutschland in Arzneimitteln nicht mehr zugelassene Wirkstoff Sibutramin.

„Wir raten zur Vorsicht bei Präparaten, die als Nahrungsergänzungsmittel zur Steigerung der Potenz oder zur Gewichtsreduktion angeboten werden“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Verbraucher werden in einigen Fällen über die wahre Zusammensetzung der Produkte und ihrer Eigenschaften, ein schließlich ihrer Risiken, getäuscht.“ Nahrungsergänzungsmittel müssen als Lebensmittel nicht staatlich zugelassen werden.

Über das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel (RASFF) werde daher europaweit vor zahlreichen Präparaten dieser Produktgruppe gewarnt. Der Verzehr von als Nahrungsergänzungsmittel bezeichneten Produkten zur Potenzsteigerung oder zur Gewichtsreduktion könne mit einem hohen gesundheitlichen Risiko verbunden sein, wenn sie pharmakologisch wirksame Substanzen enthielten. Das BfR rät daher Verbrauchern zur Vorsicht und dazu, sich beim Hersteller über die genaue Zusammensetzung zu informieren. Bei Zweifeln oder unklaren Auskünften sollte auf die Einnahme derartiger Produkte verzichtet werden.