Lebensmittelskandal

BfR gibt bei Dioxin Entwarnung dpa, 26.01.2011 17:32 Uhr

Berlin - 

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat nach dem Dioxin-Skandal Entwarnung gegeben. Die in Eiern und Schweinefleisch festgestellte erhöhte Konzentration des Umweltgiftes sei höchstwahrscheinlich ungefährlich gewesen, wie die Wissenschaftler auf der Grünen Woche mitteilten. „Aus meiner Sicht: Keine Sorgen machen, sondern bunt und lecker weiteressen“, empfahl Institutspräsident Professor Dr. Andreas Hensel den Verbrauchern.

Dioxin sei in allen Lebensmitteln enthalten. Die Auswertung Hunderter Ei- und Schweinefleischproben im Zuge des Skandals um dioxinverseuchtes Futtermittel habe ergeben, dass nur in wenigen Fällen die gesetzlichen Höchstgrenzen überschritten wurden. Bei Milchprodukten und Geflügelfleisch seien keine Überschreitungen festgestellt worden.

Auch bei der gemessenen Überschreitung der Grenzwerte liege keine Gesundheitsgefahr vor, sagte Hensel. Das gelte selbst, wenn jemand ein Jahr lang täglich zwei Eier mit der höchsten festgestellten Dioxinbelastung gegessen habe. Die Konzentration des Umweltgiftes im Körperfett erhöhe sich dadurch zwar, bleibe aber weit unterhalb des kritischen Werts. Die teils erregte Debatte über den Dioxinskandal beruht aus Sicht Hensels auf einem Missverständnis. Denn die Werte für Dioxin-Höchstgehalte seien keine toxikologischen Grenzwerte.

Bei Dioxinen entscheide nicht so sehr die tägliche Dosis über die gesundheitlichen Auswirkungen als viel mehr die im Laufe des Lebens angesammelte Menge. Jeder Mensch nehme täglich Spuren von Dioxinen auf. Es sei dabei wichtig, dass die Konzentration von Dioxinen im Körper nicht ein gesundheitlich kritischen Wert erreiche.

Die Berliner Fachleute hatten 300 Analyseergebnisse von Eiern und Schweinefleisch sowie 200 von Futtermittelproben ausgewertet. Die Werte wurden anhand der Essgewohnheiten der Deutschen laut Nationaler Verzehrstudie hochgerechnet und so die möglichen Folgen für den Einzelnen ermittelt.