Krankenhaus

Bewährung für prügelnden Arzt dpa, 23.09.2010 13:21 Uhr

Nürnberg - 

Weil ein Chirurg während einer Nasenoperation seinem Anästhesisten die Faust ins Gesicht geschlagen hatte, muss er sich jetzt verantworten. Das Amtsgericht Nürnberg verurteilte den sichtlich geknickten 44-jährigen Mediziner zu drei Monaten Haft auf Bewährung. Außerdem muss er 3000 Euro an die Obdachlosenhilfe zahlen.

Der Chrirug hat nach eigenen Angaben freiwillig 7000 Euro an den Kollegen und 2000 Euro an den Pfleger gezahlt und um Entschuldigung gebeten. Auch die Klinik habe er verlassen, seine Praxis in Nürnberg aufgegeben und eine Stelle in München angenommen.

Die beiden Ärzte waren in einer Nürnberger Klinik aneinandergeraten, weil der Anästhesist Termine des Hals-Nasen-Ohren-Arztes abgesagt hatte. Der Chirurg schlug so hart zu, dass der Anästhesist durch den OP-Saal und gegen eine Wand flog.

Er trug einen geprellten Schädel, eine gezerrte Halswirbelsäule und einen Innenbandanriss im Knie davon. Auch ein Pfleger, der helfen wollte, habe einige Rippenstöße abbekommen, hieß es bei Gericht. Der Patient mit der Nasenkorrektur bekam derweil nichts mit, weil er zur Tatzeit noch betäubt war.