Infektionskrankheit

Beulenpest in Madagaskar dpa, 09.01.2009 14:38 Uhr

Antananarivo - 

Auf der Afrika vorgelagerten Tropeninsel Madagaskar hat die Pest seit Mitte Dezember mindestens zwölf Menschen getötet. Nach Medienberichten werden noch einmal soviele Madagassen wegen ihrer Erkrankung an der Beulenpest behandelt. Schwerpunkt des Pestausbruchs ist die 50.000 Einwohner zählende Stadt Tsiroanomandidy im Westen der Insel.

Die zuständigen Behörden suchen nun in Zusammenarbeit mit Polizei und Militär systematisch jedes Haus der Stadt auf, um es zu desinfizieren. Nur wenige Touristen reisen in den Bereich der rund 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Antananarivo gelegenen Region.

Als Ursache für den Pestausbruch gelten Ratten - die Nager sind das Hauptreservoir für das Pest-Bakterium Yersinia pestis, das vor allem durch den Biss eines Rattenflohs auf Menschen übertragen wird. Jeweils zum Einsetzen der Regenzeit drängen die Ratten in Scharen aus der Kanalisation in die meist einfachen Hütten der Bevölkerung. Zu Beginn des vergangenen Jahres war das Städtchen Manjakandriana betroffen, 50 Kilometer östlich der Hauptstadt. Mehr als 20 Menschen starben damals an der Pest. Die im Mittelalter auch in Europa verbreitete Infektionskrankheit kann heute mit hochdosierten Antibiotika gut behandelt werden.