Aids

Beschneidung als HIV-Prävention dpa, 24.07.2012 18:41 Uhr

Berlin - 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die freiwillige Beschneidung von Männern in Afrika südlich der Sahara. Die Prozedur senke Studien zufolge das Risiko einer Übertragung zwischen Mann und Frau um bis zu 60 Prozent. Zudem sei die Behandlung günstig: Die Kosten liegen der WHO zufolge unter 100 Dollar (rund 80 Euro).

Gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen soll erreicht werden, dass bis 2015 rund 80 Prozent der Männer und neugeborenen männlichen Babys in 14 afrikanischen Ländern – darunter Sambia, Simbabwe, Malawi und Südafrika – beschnitten werden. Schätzungsweise könnten so 3,4 Millionen HIV-Neuinfektionen bis 2025 verhindert werden.

Allerdings mahnen die Organisationen auch, eine Beschneidung allein sei keine Lösung ist. Zusätzlich sollten Kondome benutzt werden. Außerdem sollten die Länder neben der Beschneidung auch Tests, Beratung und Medikamente bereitstellen. Wissenschaftler warnen außerdem, dass weitere Studien durchgeführt werden müssten, um die Effekte genauer verstehen zu können. Und es gibt Risiken: Wenn die Beschneidung nicht professionell durchgeführt wird, kann das zu schweren Verletzungen führen.

In Simbabwe im Südosten Afrikas hatten sich im Juni gleich 120 Parlamentsabgeordnete öffentlichwirksam gleichzeitig beschneiden lassen. „Wir wollten andere inspirieren, es uns gleichzutun“, sagt der Abgeordnete Blessing Chebundo. „Nur wenn wir Männer in Afrika uns beschneiden lassen, können wir das Ziel von null HIV-Neuinfektionen und null Aids-Toten in der Zukunft erreichen.“