Impfungen

Berlin will Masern eliminieren

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Berlin -

Die überdurchschnittlich hohen Masernerkrankungen sollen in Berlin planmäßig gesenkt werden. Dazu hat der Berliner Senat im Februar 2018 den sogenannten „Masern-Röteln-EliminationsPlan (BEMREP) beschlossen. Das bedeutet zum einen, dass ab jetzt Eltern im Rahmen der U1 bis U9-Untersuchungen verbindliche Impfeinladungen bekommen, zu denen auch ein Rückmeldesystem gehört. Zum anderen soll die Zwei-Dosen-Impfquote gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) auf über 95 Prozent gesteigert werden. Besonders in der Altersgruppe der 12- bis 14-Jährigen hat diese Quote 2016 bei nur 38 Prozent gelegen.

Um die Impfquote zu erhöhen, sollen bei den Einschulungsuntersuchungen demnächst auch Impfberatungen durchgeführt werden und auf Wunsch dann auch Impfungen erfolgen. Kindertagesstätten sind jetzt berechtigt, bei der Aufnahme eines Kindes den Nachweis einer Impfberatung zu verlangen. Liegt keine Impfberatung vor, sollen die Kitas künftig eine entsprechende Meldung an das zuständige Gesundheitsamt schicken.

Bei der jetzigen Lösung des Berliner Senates wird also die Beratungspflicht forciert, es besteht aber nach wie vor kein Impfzwang. Der BEMREP ist der landespolitische Beitrag Berlins zur Umsetzung des „Nationalen Aktionsplans 2015 – 2020 zur Elimination der Masern und Röteln in Deutschland“. Beide Pläne berufen sich auf die 2014 von der World Health Organisation (WHO) formulierten Ziele.

In Deutschland sind 2017 etwa dreimal so viele Menschen an Masern erkrankt wie 2016. Das geht aus Daten des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Danach sind fast 1000 Menschen an Masern erkrankt, 2016 waren es nur 325. Zwar war das Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 520 Fällen am stärksten Betroffen. Berlin weist mit 67 Erkrankten im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl ebenfalls einen sehr hohen Wert auf.

Von einer Elimination der Krankheit spricht man, wenn mindestens 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, das Virus sich nicht mehr ausbreiten kann und weniger als ein Fall pro eine Million Einwohner und Jahr auftritt. In ganz Berlin wären das dann drei Fälle.

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