Die umstrittene Show im niederländischen Fernsehen um eine angebliche Nierenspende hat die Bereitschaft zu Organspenden drastisch gesteigert. Seit der heftig kritisierten Sendung vom 1. Juni haben sich 12 000 Niederländer beim zentralen Spendenregister gemeldet. Zwei Drittel von ihnen haben sich nach Angaben des Registers vom Montag erstmals als Organspender eintragen lassen. Ein Drittel hat eine frühere Bereitschaftserklärung bekräftigt oder verändert.
Üblicherweise empfängt das Register etwa 3000 bis 4000 Meldungen im Monat. Dazu zählen allerdings auch die Eintragungen von Menschen, die eine Abgabe ihrer Organe nach dem Tod ausdrücklich ablehnen. Von derzeit gut fünf Millionen Registrierten hat nur knapp die Hälfte ohne jede Einschränkung einer Organspende zugestimmt.
Der Fernsehsender BNN hatte eine Show um eine todkranke Frau entwickelt, die sich unter drei bedürftigen Patienten einen Empfänger für ihre Nieren aussuchen sollte. Erst kurz vor dem Ende der Sendung wurde enthüllt, dass die angebliche Spenderin eine Schauspielerin war. Die Patienten warten tatsächlich auf ein Organ, waren aber in das „Spiel“ eingeweiht. Das Vorgehen des Senders war in den Niederlanden, aber auch in anderen Ländern wie in Deutschland, heftig kritisiert worden. BNN hatte die Aktion stets damit begründet, die Bereitschaft zu Organspenden fördern zu wollen.
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