Nach einer Operation in einer Klinik in
Hannover sind im Körper eines Mannes 16 Fremdkörper entdeckt
worden. Darunter waren eine OP-Nadel und diverses Verbandsmaterial,
sagte Medizinrechtlerin Dr. Annette Corinth, die die Hinterbliebenen
des Patienten vertritt.
„Ein solches Ausmaß von Fremdkörpern, die nach einer OP im Körper vergessen wurden, ist in der medizinischen Fachliteratur einmalig“, so die Anwältin. Der Mann war im April 2012 gestorben. Zuvor hatten bereits andere Medien wie der Spiegel oder die Hannoversche Allgemeine Zeitung von dem Fall berichtet.
Entdeckt wurden die Gegenstände Monate nach der Operation im Henriettenstift in Hannover, wo dem 74-Jährigen ein künstlicher Darmausgang gelegt wurde. Seit 2010 gibt es Streit um Schmerzensgeld: Der Hausarzt attestierte dem Patienten, dass die groben Behandlungsfehler entscheidend zu seinem schlechten Zustand beigetragen hätten.Die Versicherung der Klinik und des operierenden Arztes, die VGH, hatte dem Mann zunächst 500 Euro Schmerzensgeld geboten. „Das ist ein Skandal“, sagte die Corinth. Inzwischen werden den Hinterbliebenen 15.000 Euro geboten. Dies sei aber nicht als generelles Schuldeingeständnis zu werten, erklärte die VGH. „Wir haben der Anwältin diverse Angebote unterbreitet“, sagte eine Sprecherin. Von der Klinik war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
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