Barrierefreiheit

Hoch die Rampe!

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Berlin -

Es gibt etwas zu feiern: Die 50. Wheelramp ist ausgeliefert worden! Stolz halten die Mitarbeiterinnen der Stadt-Apotheke im bayerischen Osterhofen ihre neue Rampe in die Höhe. Sie ist beinahe federleicht, das Foto ist der Beweis. APOTHEKE ADHOC unterstützt mit der Wheelramp-Aktion den Verein „Sozialhelden“, damit noch mehr Apotheken barrierefrei werden.

Apotheker Andreas Grill ist zufrieden: „Die Rampe ist wirklich eine sehr gute Erfindung. Bisher haben wir mit einer Klingel gearbeitet, jetzt können die Rollstuhlfahrer einfacher in die Apotheke gelangen.“ Um die Ecke befindet sich ein Amputationszentrum, für dessen Patienten die neue Wheelramp Erleichterung bringen soll. „Es ist jetzt für alle viel einfacher. Auch für meine ‚Mädels‘, denn die Rampe wiegt wirklich nicht viel.“ Zum Beweisfoto traten alle Mitarbeiterinnen der Stadt-Apotheke bei bester Laune an.

Sie meistern ein Alltagsproblem mit Humor. Apotheken sollten barrierefrei erreichbar sein. Das sieht nicht nur die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) vor, es passt auch einfach zum eigenen Anspruch vieler Einzelhändler. In vielen Fällen kann schon eine mobile Rampe helfen, eine oder wenige Stufen vor dem Eingang zu überbrücken. Deshalb hat APOTHEKE ADHOC die ersten 20 Rampen an Apotheker in ganz Deutschland verlost. Die begehrten kleinen Helfer waren im Handumdrehen vergeben.

Die Aktion geht jetzt mit Sonderpreisen weiter: Jede weitere Apotheke erhält die Wheelramp bei Bestellung mit Vorteilscode zum rabattierten Preis, APOTHEKE ADHOC gibt 29 Euro pro Rampe dazu. Die praktische Rampe wird vom Verein Sozialhelden unter www.wheelramp.de angeboten. Der Verein setzt sich für die Inklusion von Menschen mit Behinderung ein. Um die Barrierefreiheit zu vereinfachen, bieten die Sozialhelden Rampen zu einem Preis ab 179 Euro zum Kauf an. Alle Gewinne kommen dem Verein zugute. Mit der Rampe können bis zu zwei Eingangsstufen überwunden werden, das sind 25 oder 30 cm Höhenunterschied je nach Rampen-Modell. Die Wheelramp ist klappbar und leicht.

Der kleine, praktische Helfer erobert derzeit Deutschlands Apotheken. Einer der 20 Gewinner ist zum Beispiel Daniel Miller in Kirchheim unter Teck in Baden-Württemberg. Seine Adler-Apotheke befindet sich in einem wunderschönen alten Fachwerkhaus. An Rampen hat beim Bau vor über 400 Jahren natürlich niemand gedacht – umso größer die Freude, dass Miller unter den Gewinnern war.

„Wir hatten vorher eine Rampe vom Schreiner aus Holz, die war auch okay, aber die neue Wheelramp ist optisch schöner. Sie ist schlicht und praktisch, man klappt sie einfach aus und bringt sie in Position.“ Und abends verschwindet sie in Windeseile wieder. „Das Material ist sehr beständig, die Rampe wird uns auch im Winter gute Dienste leisten“, sagt Miller. Die Kunden freuen sich über die Neuerung. „Ich könnte mir vorstellen, eine zweite Rampe zu kaufen und sie am Hintereingang der Apotheke aufzustellen. Dort gibt es ein Ärztehaus.“

Viele Apotheken sind heute schon barrierefrei zu erreichen. Das ist nicht nur für Rollstuhlfahrer besser, auch Familien mit Kinderwagen, Kunden mit Rollator oder Lieferanten mit Sackkarren freuen sich darüber. Laut einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC gibt es in Sachen Barrierefreiheit in deutschen Apotheken noch Verbesserungsbedarf: 60 Prozent haben einen ebenerdigen Zugang, 10 Prozent haben wegen der ApBetrO schon umgebaut. Weitere 10 Prozent müssten umbauen, schieben Arbeit und Kosten aber noch auf. Insgesamt betrifft das rund 2000 Apotheken.

Wenn zu viele Stufen zu überbrücken sind oder auf dem Gehweg der Platz nicht ausreicht, müssen Apotheken andere Lösungen finden: eine Klingel oder gegebenenfalls sogar einen Hebelift. Wenn sich der Inhaber ersichtlich Gedanken über eine Lösung gemacht hat, haben auch die Aufsichtsbehörden meist ein Einsehen. Keine Apotheke soll wegen einer Treppe geschlossen werden – entgegen anders lautender Befürchtungen auch nicht bei der Übergabe. Nur bei richtigen Neueröffnungen ist die Barrierefreiheit zurecht eine strenge Vorgabe.

Für Rollstuhlfahrer ist es gerade in fremden Städten gut zu wissen, welche Cafés, Läden oder eben Apotheken barrierefrei sind. Die Sozialhelden haben daher 2010 die Seite www.wheelmap.org ins Leben gerufen, auf der Nutzer die Zugänglichkeit eines Geschäfts bewerten können. Auch Apotheken sind eingeladen, ihre Daten einzutragen.

Wem das Ausfüllen zu kompliziert ist, der kann seine Daten an [email protected] schicken, die Redaktion markiert die Apotheke dann auf der Online-Karte. Wichtig: Bitte den Namen der Apotheke und die vollständige Adresse angeben sowie die korrekte Ampelfarbe und ob ein rollstuhlgerechtes Kunden-WC vorhanden ist oder nicht.

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