Abrechnungsbetrug

Barmer zeigt Apotheker und Arzt an APOTHEKE ADHOC, 04.05.2011 14:18 Uhr

Berlin - 

Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt derzeit gegen einen Arzt und einen Apotheker, die beim Sprechstundenbedarf betrogen haben sollen. Einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers zufolge wurden Arzneimittel im Gesamtwert von rund einer Million Euro falsch abgerechnet: Dem Apotheker wird vorgeworfen, zwischen 2007 und 2009 Rezepte für diverse Impfstoffe bei den Krankenkassen eingereicht zu haben, ohne die Ware jemals abgegeben zu haben.

„Wir ermitteln derzeit aufgrund einer Strafanzeige der Barmer GEK“, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Kasse sei aufgefallen, dass die über die Apotheke abgerechneten Rezepte alle aus einer Gemeinschaftspraxis stammten. Bei weiteren Untersuchungen sei der Kasse aufgefallen, dass die dort praktizierenden Ärzte ungewöhnlich viele Impfungen abgerechnet hatten. Dem Bericht zufolge wurden mehr als 30.000 Einheiten an Impfstoff verordnet, aber tatsächlich nur etwas mehr als 1300 Impfungen durchgeführt.

„Der gleiche Vorgang wurde bei Verschreibungen von Epoetin festgestellt“, sagt der Staatsanwaltssprecher. Für das von Sportlern als Dopingmittel verwendete Wachstumshormon seien von dem beschuldigten Arzt Rezepte ausgestellt worden, die offenbar niemals von Patienten entgegen genommen worden. Auch diese Rezepte seien ausschließlich von dem beschuldigten Apotheker abgerechnet worden.