Mittagspausen

Barmer: Siesta gegen Suppenkoma dpa, 18.07.2011 10:28 Uhr

Berlin - 

Wegen der steigenden Belastung bei der Arbeit schlagen Experten die Einführung einer Mittagsruhe in Unternehmen vor. Dr. Ursula Marschall, Leiterin des medizinischen Kompetenzzentrums der Barmer GEK, sagte: „Gegen das sogenannte Suppenkoma, also die Müdigkeit nach dem Mittagessen, kann der kurze Spaziergang an der frischen Luft genauso gut helfen wie die Viertelstunde Mittagsschlaf.“ Wichtig sei vor allem, dass der Arbeitgeber überhaupt angemessene Zeiträume für Erholungsphasen schaffe.

Der Präsidenten des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, zufolge hat sich die Siesta am Arbeitsplatz in den USA und Japan, aber auch in Österreich bewährt. Gute Arbeitsbedingungen steigerten die Attraktivität eines Unternehmens für Fachkräfte. „Kluge Unternehmer wissen, wie wichtig schöpferische Pausen für den Erhalt der Leistungsfähigkeit, Kreativität und Motivation der Mitarbeiter sind“, so Ohoven gegenüber der Bild-Zeitung.

Annelie Buntenbach, Vorstandsmitglied beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), plädiert ebenfalls für die Mittagsruhe. Der Tageszeitung taz sagte sie: „Auch wenn die Siesta in vielen südeuropäischen Staaten nicht mehr selbstverständlich ist, weil auch dort in klimatisierten Räumen gearbeitet wird, ist sie auf jeden Fall gesund.“ Ein kurzer Mittagsschlaf senke etwa das Herzinfarktrisiko und sorge für neue Energie.