Arzneimittelreport

Barmer prüft Medikationsrisiken bei Frauen

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Gesundheitsforscher haben Unterschiede in der Arzneimitteltherapie bei Frauen und Männern unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse werden am heutigen Dienstag mit dem Arzneimittelreport 2012 der Barmer GEK vorgestellt.

Bereits seit längerem ist bekannt, dass Frauen mehr Psychopharmaka bekommen und Männer mehr Herzkreislaufmittel. Die Studienautoren wollen klären, warum dies so ist und ob die Unterschiede immer medizinisch gerechtfertigt sind.

Schon 2004 deckte eine Enquetekommission des Landtags in Nordrhein-Westfalen entsprechende Versäumnisse im Gesundheitswesen auf. So würden Herzinfarkte bei Frauen oft später erkannt – und später richtig behandelt als bei Männern. Der Arzneimittelreport 2012 will diesen und anderen Fragen nach heutigem Wissensstand auf den Grund gehen.

Auch ein vom Robert Koch-Institut (RKI) herausgegebener Bericht über „Gesundheit von Frauen und Männern in mittleren Lebenslagen“ kam vor einigen Jahren zu dem Ergebnis, dass Ärzte bei Frauen und Männern oft unterschiedliche Maßstäbe anlegen. So komme es vor, dass sie die gleichen Symptome bei Frauen und Männern unterschiedlich deuteten.

Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Birgitt Bender forderte zudem bereits, dass bei der Zulassung und Prüfung von Arzneimitteln stärker auf Unterschiede bei Frauen und Männern geachtet wird. „Die Bundesregierung hat kein Interesse, hier Abhilfe zu schaffen“, lautete Benders Fazit zur Antwort der Regierung auf eine entsprechende kleine Anfrage der Grünen-Fraktion.

 

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