EHEC

Bahr: Infektionsquelle weiter aktiv Patrick Hollstein, 31.05.2011 08:40 Uhr

Berlin - 

Die EHEC-Seuche wird sich nach Einschätzung von Experten in Deutschland noch stärker ausbreiten. Dabei sei auch mit weiteren Todesopfern zu rechnen, sagten Experten nach einem Spitzentreffen von Bund, Ländern und Behörden am Montag in Berlin. Bislang zählten die Behörden mindestens 14 Todesfälle; erstmals starben jetzt auch Erkrankte außerhalb Norddeutschlands an dem aggressiven Durchfallerreger. Aus Nordrhein-Westfalen wurden am Montag gleich zwei Todesfälle gemeldet. Mindestens drei US-Bürger, die sich zuvor in Deutschland aufgehalten hatten, sind nach Angaben der EU-Kommission ebenfalls an EHEC gestorben.

Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zeigte sich nach dem Spitzentreffen in Berlin besorgt: „Ergebnis ist, dass leider weiter mit einer steigenden Fallzahl zu rechnen ist.“ Es gebe Anzeichen, dass die Infektionsquelle weiter aktiv sei, sagte Bahr.

„Es sind auch keine weiteren Todesfälle auszuschließen, sondern eher wahrscheinlich“, ergänzte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Professor Dr. Reinhard Burger. Mittlerweile gebe es 353 bestätigte Fälle mit der schweren EHEC-Komplikation HUS (hämolytisch-urämisches Syndrom). Mit Blick auf die Versorgung der EHEC-Patienten versicherte Bahr: „Wir haben eine angespannte Situation, aber sie ist zu bewältigen.“

Die Welle von EHEC-Infektionen ist in Deutschland noch nicht gestoppt. Die Zahl der bestätigten Infektionen und Verdachtsfälle nahm auch am Montag bundesweit auf mehr als 1400 zu. Einen Tag zuvor waren es mehr als 1200.