Umsatzeinbußen durch Bahn-Streik

Bahnhof-Apotheken: Fast wie zu Corona-Zeiten

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Berlin -

Bis zum Anfang dieser Woche sorgte der Bahnstreik für deutliche Einschränkungen im Personenverkehr. Viele Pendler:innen und Reisende warteten nicht an den Bahnhöfen auf die wenigen fahrenden Züge, sondern stellten ihre Reiseplanung um. Doch auch wenn die Bahnhöfe dadurch deutlich leerer waren, haben die Geschäfte in den Bahnhöfen ihre Verträge zu erfüllen, die Apotheken müssen ohnehin geöffnet sein. So ist es nicht verwunderlich, dass manche der Bahnhofsapotheken mit deutlichen Einbußen kämpften.

So zum Beispiel die Hauptbahnhof Apotheke in Hamburg von Apothekerin Hoda Kadora. „Wir haben das richtig gespürt und deutlich weniger Kunden gehabt“, so die Inhaberin. „Und gestern dann noch mal wegen des Bauern-Streiks. Da war alles dicht.“ Die Einbußen seien ähnlich zu denen in Corona-Zeiten gewesen – in der Zeit waren fast 50 Prozent geringere Umsätze zu verzeichnen. „Es waren einfach weniger Leute, die sich im und um den Bahnhof aufgehalten haben. Aber die Streikenden verstehe ich schon, auch die Bauern.“

Auch in Stuttgart war der Streik in der Bahnhof-Apotheke zu merken, wie eine Mitarbeiterin berichtet. Hier ist wahrscheinlich noch die Lage entscheidend gewesen, denn der Bahnhof liegt in einer belebten Gegend. Die Apotheke ist zudem auch von außen erreichbar und befindet sich nicht direkt im Bahnhofsgebäude, sondern im Geschäftshaus gegenüber.

Direkt im Bahnhofsgebäude liegt hingegen die Dresdener Bahnhof-Apotheke, doch die Auswirkungen des Streiks der Bahn-Beschäftigten waren hier nicht ganz so stark. „Das liegt vielleicht auch an unserer Lage, direkt im Wohngebiet“, so eine Angestellte. Große Umsatzeinbußen waren hier zumindest nicht zu vermelden.

Anders die Lage in Frankfurt am Main. Die Apotheke im Hauptbahnhof bekam den Pendler-Rückgang deutlich zu spüren. „Wir sind da wirklich hilflos. Uns sind da die Hände völlig gebunden und wir müssen das jetzt einfach durchziehen, aussitzen“, so Filialleiterin Gisela Paradeiser gegenüber der „Hessenschau“ während des Streiks. Heute ergänzt sie: „Der Streik war ganz deutlich zu merken, hier war wesentlich weniger Kundenfrequenz. Wir hatten 60 bis 70 Prozent Umsatzeinbußen.“

Nicht nur Pendler:innen und Reisende freuten sich am Wochenende über die Nachricht, dass der Streik früher als erwartet beendet wird, sondern auch die Apotheke: „Wir haben uns gefreut, als der Streik früher für beendet erklärt wurde. Wir sind froh, ein gutes Team zu haben und wollen hier am Bahnhof weiter eine gute Versorgung bieten.“

Verständnis für das Vorgehen der Bahn-Gewerkschaft gibt es schon, aber: „Bei allem Verständnis für die Streikenden, die Lage für uns war sehr schwierig. Der verlorene Umsatz ist nicht auffangbar, die Kunden haben sich mittlerweile versorgt“, so Paradeiser.

Auch die anderen Geschäfte in den deutschen Bahnhöfen waren vom Streik deutlich betroffen. Verschiedene Medien berichten über Einbußen von mal 30, bei einzelnen Geschäften auch 90 Prozent im Umsatz für die fünf Streiktage von vergangenem Mittwoch bis in die Nacht von Sonntag auf Montag.

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