Baden-Württemberg

Falsche Ärztin betrügt Apotheken

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Berlin -

Eine Betrügerin macht sich derzeit die Hilfsbereitschaft von Apotheken zunutze: Sie soll sich als Rettungsassistentin oder Notärztin ausgeben, eine Notsituation vortäuschen und in Apotheken Hypnotika verlangen. Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden hat bereits ein Ermittlungsverfahren gegen die Frau eingeleitet. Apotheken sollen sofort die Polizei informieren, wenn die 22-Jährige bei ihnen auftaucht.

In den meisten Fällen ruft die Frau zunächst in den Apotheken an und schildert einen Notfall, für den sie Midazolam, Propofol und Ketamin braucht. In der Apotheke gibt sie sich mal – entsprechend gekleidet – als Rettungsassistentin oder Ärztin aus, mal als Ehefrau eines Arztes, mit dem sie laut Polizei tatsächlich einmal liiert war.

Sie legt dann entweder gefälschte Rezepte oder eine handschriftliche Bestellliste dieses Arztes vor und zahlt die Medikamente in bar. Wird sie nach ihrem Arztausweis gefragt, gibt sie vor, ihn nicht dabei zu haben und nachreichen zu wollen.

Nicht nur öffentliche Apotheken hat sie mindestens seit 2014 auf diese Weise betrogen, sondern auch Krankenhausapotheken und Ärzte. In Kliniken soll sie Rezepte gestohlen oder mitgebrachte Blankoformulare abgestempelt haben. Mindestens 15 Apotheken sind der Frau bislang zum Opfer gefallen, vor allem in Baden-Württemberg. Allerdings war auch schon jenseits der Landesgrenzen aktiv, etwa in Kaiserslautern, Gießen, Hungen, Nidda, Hennef (Sieg) und Norderstedt.

Die Frau „verfügt über medizinisches Halbwissen und zeigt sich bei der Erlangung von Medikamenten gegenüber dem Apothekenpersonal als redegewandt und ideenreich“, warnt die Polizei. Obwohl sie weder Ärztin noch Rettungsassistentin sei, verfüge sie über einschlägiges medizinisches Fachwissen.

Bei der Abholung der Medikamente hat die Frau offenbar auch schon mit einer Komplizin zusammengearbeitet. Diese legte eine handschriftliche Legitimation oder Bestellliste der vermeintlichen Ärztin oder des betroffenen Arztes vor. Die Polizei geht davon aus, dass die Betrügerin die Masche weiterhin praktizieren wird.

Den Ermittlungen zufolge hat die Frau die gestohlenen Hypnotika anderen Personen gespritzt. „Dabei kam es zwischenzeitlich schon zu mehreren Reanimationsfällen.“ Die Staatsanwaltschaft ermittelt deshalb nicht nur wegen Urkundenfälschung, Betrug, Handel und Besitz von Betäubungsmitteln, sondern auch wegen gefährlicher Körperverletzung.

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