Mit einer Spende von 5000 Euro unterstützt das „Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker“ den Verein „Apotheker ohne Grenzen Deutschland“. Das Geld wird für medizinische Unterstützung in Notstandsgebieten, wie zum Beispiel in den Ebola-Regionen, eingesetzt.
Auch wenn die Zahlen der zurückgegangenen Neuerkrankungen mit Ebola zum Jahresbeginn etwas Hoffnung schöpfen ließen, könne noch lange nicht davon die Rede sein, dass die Epidemie überwunden sei, so Fritz Becker, Vorsitzender des Hilfswerks der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker. „Gerade dann, wenn das mediale Interesse nachlässt, muss die Unterstützung weitergehen – auch um sicherzustellen, dass die Krankheit nicht wieder massiv ausbricht.“
Besonderen Dank richtet Becker an die vielen Spender, besonders aber an die Kollegen, die im persönlichen Einsatz vor Ort für die „Apotheker ohne Grenzen“ aktiv sind: „Es ist nicht selbstverständlich, sich persönlich zu engagieren und seine eigene Gesundheit und Zeit einzusetzen. Dieses Engagement ist von unschätzbarem Wert.“
Das Hilfswerk hatte bereits Ende des vergangenen Jahres rund 15.000 Euro an das Medikamentenhilfswerk action medeor gespendet und damit dazu beigetragen, dass eine Gesundheitsstation in Liberia mit Schutzkleidung, medizinischem Equipment und Medikamenten versorgt werden konnte. Außerdem konnte die Organisation ein Medical Set, bestehend aus Malaria-Schnelltests und Medikamenten, anschaffen.
Unterdessen soll eine hochrangig besetzte Konferenz an diesem Dienstag in Brüssel eine Zwischenbilanz im Kampf gegen Ebola ziehen. Mehr als 600 Teilnehmer aus 69 Ländern waren angekündigt, darunter die Präsidenten der vor allem betroffenen westafrikanischen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia.
Ziel des Treffens ist die Abstimmung beim Kampf gegen das gefährliche Virus und der weitere Weg bis zu seiner Ausrottung beim Menschen. Auch um die wirtschaftliche Lage in den von der Krankheit erschütterten Ländern und um die Entwicklung ihrer Gesundheitssysteme soll es gehen. Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Montag haben sich in Westafrika etwa 23.900 Menschen mit der Seuche infiziert, davon sind mehr als 9700 gestorben. Die Zahlen umfassen auch Verdachtsfälle.
Nach Angaben des UN-Beauftragten für Ebola, David Nabarro, sinkt die Zahl der Krankheitsfälle zwar inzwischen. Nun gelte es aber, der Krankheit gänzlich ein Ende zu bereiten. „Das ist wirklich der schwierigste Teil“, sagte er im Vorfeld der Konferenz.
Den Vorsitz der Konferenz teilen sich die drei westafrikanischen Länder, die Afrikanische Union, die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas und die Vereinten Nationen. Für die Europäische Union ist unter anderem die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini dabei. Aus Deutschland kommen der Staatssekretär Thomas Silberhorn aus dem Entwicklungsministerium und der Ebola-Beauftragte der Bundesregierung Walter Lindner.
Lindner rief die Staatengemeinschaft dazu auf, bei globalen Gesundheitskrisen künftig schneller zu reagieren. „Schon jetzt müssen wir aus der Ebola-Epidemie die Lehre ziehen, dass wir auf allen Ebenen das Krisenmanagement verbessern müssen: international, regional, bei den betroffenen Staaten, aber auch bei uns“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Was den Kampf gegen Ebola angehe, sehe er aktuell „Licht am Ende des Tunnels“.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hält es indes für zu früh, jetzt schon Entwarnung zu geben. „Solange es neue Fälle gibt, solange die Krankheit nicht ausgerottet ist, solange ist die Gefahr auch nicht gebannt“, sagte der Vorsitzende der deutschen Sektion, Dr. Tankred Stöbe, dem Kölner Stadt-Anzeiger.
APOTHEKE ADHOC Debatte