Apothekeneröffnung

„Avie will zeigen, dass ihre Würste besser schmecken“

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Berlin -

Noch eine Woche, dann ist es so weit: Dann hat Thomas Grittmann mit 28 Jahren seine eigene Apotheke. Entsprechend viel hat er gerade um die Ohren. Inneneinrichtung, Kommissionierer, EDV, Fortbildungen und Bürokratie zehren an den Nerven. Die Eröffnung will aber auch gut vorbereitet sein – zum Glück hat Avie schon Unterstützung für das leibliche Wohl zugesagt.

„Im Moment ist hier echt viel los. Jede Stunde, die man hier reinschaut, hat sich wieder etwas geändert, das ist krass“, sagt Grittmann und klingt gestresster als sonst. Denn er hat die Bude voll: Sowohl das Schreinerteam und die Elektriker als auch die Leute von Gollmann und von Awinta sind da. Kommissionierer und Inneneinrichtung werden gleichzeitig eingebaut und auch die EDV wird installiert. Alles muss koordiniert werden: „Wir haben vier Kassenterminals, die müssen an die EDV angeschlossen werden. Dazu muss ich dann beispielsweise mit dem Schreiner besprechen, wo die Kabeldurchlässe hinkommen“, erklärt er.

„Auch der Elektriker fragt immer ganz genau, welche Steckdose und welcher Anschluss wohin kommt. Da muss man stets vor Ort sein, damit das alles passt.“ Aber Gollmann-Installateure leiden genauso wenig unter Langeweile: Acht Tage hatten sie für den Bau des Kommissionierers veranschlagt, wahrscheinlich wird es mindestens einer mehr. Denn der Kommissionierer muss am Montag fertig sein, dann wird nämlich die Ware angeliefert. Also verbringen sie das Wochenende in Grittmanns künftiger Apotheke. „Die werden wohl sogar Samstag und Sonntag durcharbeiten müssen.“

Denn Grittmann stellt sich den Kommi nicht einfach in einen Raum hinter der Sichtwahl, sondern lässt sich die Arzneimittel aus dem Keller mittels eines Lifts direkt an die Kasse schicken. Dazu muss eine Art Fahrstuhl durch zwei aufgebohrte Öffnungen Kasse und Kommissionierer verbinden. „Das ist anscheinend gar nicht so einfach, das zentimetergenau einzubauen“, schätzt er. „Das ist echt ein Riesenteil.“

Bei so vielen verschiedenen Gewerken und Arbeitern in den letztlich doch begrenzten Räumlichkeiten ist es umso wichtiger, sich nicht auf die Füße zu treten. „Das läuft aber gut, die kommen sich nicht in die Quere, sondern arbeiten gut zusammen.“ Chaotisch sieht es im Moment dennoch aus: Werkzeugkisten, Kabel, Möbelteile, Verpackungsmaterialien, Abdeckplanen und so weiter und so fort füllen derzeit die Offizin. So stressig es sein mag, Grittmann genießt nach eigener Aussage, seinen Betrieb wachsen zu sehen. „Das ist schon echt anstrengend, macht aber auch wirklich Spaß“, sagt er.

Bis kommenden Freitag muss alles fertig sein, dann kommt nämlich der Pharmazierat zur Abnahme. Zwei bis drei Stunden hat Grittmann dafür eingeplant. Wenn alles glatt über die Bühne geht, steht am Folgetag schon das große Eröffnungsfest an. Die Nachricht, dass sich Noweda-Chef Michael P. Kuck für die Zeit danach angekündigt hat, hat offenbar die Runde gemacht und Grittmann einen kleinen Bonus für sein Fest beschert. Denn andere beteiligte Firmen wollen das offenbar nicht auf sich sitzen lassen.

„Nachdem ihr darüber geschrieben habt, hat sich Avie bei mir gemeldet“, erzählt er. „Ich hatte ja von der Wurst am Noweda-Stand erzählt und jetzt wollen die von Avie zeigen, dass ihre Würste besser schmecken.“ Deshalb lässt Avie für die Eröffnung 200 Wildbratwürste springen. Und weil man bei einer Eröffnung auch anstoßen muss, schaltete sich Awinta gleich auch noch ein. „Die haben angerufen und gefragt, ob sie mir für die Eröffnung ein paar Flaschen Secco spendieren dürfen“, sagt Grittmann. „Da hab‘ ich gesagt, schickt doch mal 50 her.“ Todernst gemeint war das gar nicht – umso größere Augen hat er gemacht, als er die Kisten mit den Kassen auspackte. Zwischen ihnen klemmten quasi als Füllmaterial: insgesamt 50 0,7-Liter-Flaschen Secco.

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