Autounfall

Betrunkener fährt in Apotheke

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Berlin -

Ein Betrunkener hatte sein Auto in die Markt-Apotheke in Neu-Ulm gesetzt. Dabei entstand ein Schaden in Höhe von 40.000 Euro, der Apothekeninnenraum wurde nahezu völlig zerstört. Der Raser selbst blieb unverletzt. Er musste sich nun vor Gericht verantworten; dabei zeigte er Reue und entschuldigte sich. Das Urteil fiel daher recht mild aus – er muss eine Geldbuße von 3200 Euro zahlen.

In der Apotheke habe sich der Fahrer bislang allerdings nicht entschuldigt, sagt eine Mitarbeiterin. Der Fall sei von ihnen aber auch nicht weiter verfolgt worden. Mit der Herrichtung der Apotheke sei nach dem Crash im März genug tun gewesen: „Es sah aus wie nach dem Krieg, der Schock war im ersten Moment sehr groß“, so die Angestellte.

Neben der Scheibe und dem Mauerwerk seien auch die Heizung und Wasserrohre im Geschäft beschädigt worden, somit habe es auch einen Wasserschaden gegeben, erzählt sie. Auch die Innenausstattung habe ersetzt werden müssen. Es gebe auch drei Monate nach dem Unfall noch kleine Restprobleme.

Dennoch habe die Apotheke nur am Samstag – dem Tag nach dem morgendlichen Crash – schließen müssen. Am Wochenende sei durchgehend aufgeräumt worden, so dass die Markt-Apotheke am Montag ihre Kunden wieder weitestgehend versorgen konnte, berichtet die Mitarbeiterin. Der damalige Apothekeninhaber Gerhard Rau habe kurz nach dem Unfall seine Apotheke an Brigitte Ried verkauft. Der Verkauf sei aber schon vor dem Schaden beschlossen worden.

Der Unfallfahrer schilderte vor Gericht den Verlauf des verhängnisvollen Märzabends: Er sei nach ein oder zwei Weißbier mit seinem Auto in eine Bar in der Olgastraße in Ulm gefahren. Dort angekommen, kamen noch vier bis fünf Weißbier hinzu. Gegen 4.30 Uhr am Samstagmorgen verließ er die Bar – mit 1,28 Promille. Er habe ein Taxi rufen wollen, berichtet er. Doch der Akku seines Handys sei leer gewesen.

Also habe er sich hinter das Steuer gesetzt, um die 1,5 Kilometer nach Hause zu fahren. „Das war eine blöde Sache“, sagte der Mann vor Gericht. Am Petrusplatz fiel er in einen Sekundenschlaf und verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er schoss ungebremst über einen Fahrradständer mit zwei Fahrrädern durch das Schaufenster der Markt-Apotheke.

Der Richter wies den Crashfahrer bei der Urteilsverkündung darauf hin, dass der Unfall schlimmer hätte ausgehen können. Nicht nur der Fahrer hätte sich schwer verletzen können; auch eventuelle morgendliche Spaziergänger habe er gefährdet. Die Staatsanwältin hatte daher auf eine fünfmonatige Bewährungsstrafe und 900 Euro Geldbuße plädiert.

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